Cochrane Kompakt

Vergleich verschiedener Antibiotika, die Frauen bei einem Kaiserschnitt routinemäßig erhalten, um Infektionen vorzubeugen

26 minutes 52 seconds ago
Worum geht es?

Wir wollten herausfinden, ob die routinemäßige Verabreichung bestimmter Antibiotika bei Kaiserschnitten im Vergleich zu anderen Antibiotika die Zahl der Infektionen bei Müttern und Neugeborenen verringert. Wir haben außerdem untersucht, ob es Unterschiede bei unerwünschten Wirkungen gibt. Wir konzentrierten uns insbesondere auf Antibiotikaklassen, die gegen die nach der Entbindung am häufigsten auftretenden Infektionen wirksam sind, und verglichen daher vor allem Cephalosporine mit Penicillinen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung haben wir alle relevanten Studien (randomisierte kontrollierte Studien) gesucht und analysiert (Stand der letzten Suche: 2. Dezember 2019).

Warum ist dies wichtig ?

Frauen, die per Kaiserschnitt entbinden, haben im Vergleich zu Frauen mit vaginaler Geburt ein erhöhtes Infektionsrisiko. Infektionsquellen können der Urin, die Operationswunde oder die Gebärmutterschleimhaut sein. Infektionen können schwerwiegend sein und beispielsweise einen Abszess im Becken oder eine Blutvergiftung verursachen. In sehr seltenen Fällen können diese Infektionen tödlich verlaufen, insbesondere in Regionen mit begrenzten Ressourcen. Zur Vermeidung von Infektionen sind eine sorgfältige Hautdesinfektion und die prophylaktische Gabe von Antibiotika vor Beginn des Kaiserschnitts ebenso wichtig wie eine gute chirurgische Technik. Antibiotika können jedoch bei der Mutter unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag und in seltenen Fällen allergische Reaktionen verursachen. Sowohl die Mutter als auch das Neugeborene können an einer Pilzinfektion (Candida) erkranken. Antibiotika, die Frauen kurz vor oder während der Geburt verabreicht werden, können zudem die Darmflora des Neugeboren verändern und das sich entwickelnde Immunsystem des Neugeborenen beeinträchtigen.

Welche Evidenz fanden wir?

Wir identifizierten 39 relevante Studien. Davon lieferten 33 Studien Daten zu insgesamt 8073 Frauen und ihren Babys. Die Qualität der einzelnen Studien war im Allgemeinen unklar, was zu einer insgesamt geringen oder sehr geringen Vertrauenswürdigkeit der Evidenz führte. Drei der 33 Studien wurden mit finanzieller Unterstützung von Arzneimittelherstellern durchgeführt. In den meisten Studien wurden Antibiotika erst bei oder nach dem Abklemmen der Nabelschnur verabreicht, obwohl heute in der Praxis häufig bereits vor dem Hautschnitt Antibiotika verabreicht werden.

Acht Studien mit insgesamt 1540 Frauen verglichen antistaphylokokkenwirksame Cephalosporine der ersten und zweiten Generation mit Breitbandpenicillinen, die mit einem Betalaktamase-Hemmer kombiniert waren. Wir stellten fest, dass sich diese Antibiotika hinsichtlich der Reduktion von Endometritis und mütterlichem Fieber möglicherweise nicht wesentlich unterscheiden. Es war unklar, welches Antibiotikum bei Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen und mütterlichen unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautausschlag bessere Ergebnisse erzielte. Wir fanden keine Evidenz zu längerfristigen Ergebnissen bei Müttern nach deren Entlassung aus dem Krankenhaus und keine Evidenz zu den Ergebnissen bei den Neugeborenen. Nur eine kleine Studie mit 75 Frauen berichtete über Blutvergiftungen (Sepsis) bei Müttern, jedoch traten zu wenige Fälle auf, um klare Unterschiede zwischen den Antibiotika feststellen zu können.

Wir fanden keine Studien, die Evidenz zum Vergleich von antistaphylokokkenwirksamen Cephalosporinen mit Lincosamiden bzw. mit Lincosamiden plus Aminoglykosiden lieferten. Die übrigen Studien verglichen eine Vielzahl unterschiedlicher Antibiotika, lieferten jedoch nicht genügend Daten, um eindeutige Schlussfolgerungen zu einzelnen Vergleichen zu ziehen.

Was bedeutet das?

Antistaphylokokkenwirksame Cephalosporine und Penicilline mit Betalaktamasehemmern zeigen bei Kaiserschnitten möglicherweise eine vergleichbare Wirksamkeit zur Verhinderung mütterlicher Infektionen. Für zahlreiche klinisch relevante Endpunkte ist die Evidenz jedoch unklar. Insbesondere fanden wir keine Evidenz zu den Auswirkungen dieser Antibiotika auf Neugeborene sowie keine Evidenz zu Langzeitwirkungen bei Frauen und deren Kindern. Dies ist insbesondere bei Studien relevant, in denen Antibiotika vor dem chirurgischen Schnitt verabreicht werden, da die Antibiotika das Baby erreichen können. Für die anderen Vergleiche, die in diesem Review einbezogen wurden, lagen nur wenige Daten vor. Viele Studien waren älteren Datums und berichteten nur unzureichend über den Studienaufbau sowie über zentrale Endpunkte; zudem waren die Stichproben oft klein und es traten nur wenige Ereignisse auf. Darüber hinaus ist Forschung zu Antibiotika erforderlich, die gegen Erreger wirksam sind, welche Resistenzen gegenüber bestimmten Antibiotika aufweisen.

Williams MJ, Carvalho Ribeiro do Valle C, Gyte GML

Welche Vorteile und Risiken hat es, gutartige Muskelknoten (Myome) in der Gebärmutter direkt während eines Kaiserschnitts mitzuentfernen?

26 minutes 52 seconds ago
Kernaussagen
  • Die vorhandenen Studien liefern nur sehr unsichere Hinweise dazu, wie sich eine Myomentfernung während eines Kaiserschnitts auswirkt. Deshalb lässt sich derzeit nicht zuverlässig sagen, ob dieser Eingriff das Risiko für Bluttransfusionen oder starke Blutungen erhöht, ob er die Dauer der Operation oder des Krankenhausaufenthalts verlängert, ob häufiger größere Folgeoperationen nötig sind oder ob es öfter zu Fieber in den Tagen nach der Geburt kommt.

  • Es ist unklar, ob eine Myomentfernung während eines Kaiserschnitts den Hämoglobinwert oder die Möglichkeit, später erneut schwanger zu werden, beeinflusst.

Was ist eine postpartale Blutung?

Postpartale Blutungen sind definiert als starke Blutungen und ein Blutverlust von 500 ml oder mehr innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt. Sie ist weltweit die Hauptursache für Todesfälle und Erkrankungen von Müttern. Weltweit stirbt etwa alle sieben Minuten eine Frau daran.

Was wollten wir herausfinden?

Uterusmyome (gutartige Wucherungen, die sich in oder um die Gebärmutter herum entwickeln) werden bei immer mehr Frauen entdeckt. In der Vergangenheit haben Ärzt*innen die Entfernung von Myomen (Myomektomie genannt) während einer Kaiserschnittgeburt wegen des Risikos übermäßiger oder starker Blutungen vermieden. Es wird angenommen, dass die Entfernung von Myomen während der Geburt mit längeren Operationszeiten und einem längeren Krankenhausaufenthalt verbunden ist. Die Entfernung von Myomen hat jedoch potenzielle Vorteile für die Erhaltung der zukünftigen Fruchtbarkeit der Frau. Für Frauen, die sich einem Kaiserschnitt unterziehen, kann dies eine einmalige Gelegenheit sein, diesen Eingriff vorzunehmen. Wir wollten herausfinden, welche Vor- und Nachteile es hat, wenn bei einem Kaiserschnitt zusätzlich Myome entfernt werden – im Vergleich dazu, die Myome nicht zu entfernen – bei schwangeren Frauen, die Uterusmyome haben und per Kaiserschnitt entbinden müssen.

Wie sind wir vorgegangen?

Wir haben nach Studien gesucht, die zwei Vorgehensweisen bei schwangeren Frauen mit Gebärmuttermyomen vergleichen, die per Kaiserschnitt entbinden: Kaiserschnitt mit Myomentfernung (Kaiserschnitt-Myomektomie) versus Kaiserschnitt ohne Myomentfernung (Kaiserschnitt allein). Wir verglichen und fassten die Ergebnisse der Studien zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz, basierend auf Faktoren wie Größe und Methoden der Studie.

Was fanden wir?

Wir fanden 23 Studien mit 7504 Frauen. Die größte Studie umfasste 2565 Frauen und die kleinste 50 Frauen. Die Studien wurden in Ländern mit hohem oder mittlerem Einkommen auf der ganzen Welt durchgeführt (d. h. sie verfügten über gute oder sehr gute medizinische Einrichtungen); die meisten wurden in der Türkei durchgeführt. Fünf Studien umfassten nur Frauen, die mit einem Kind schwanger waren, und eine Studie umfasste nur Frauen, die mit Zwillingen schwanger waren. In den meisten Studien wurde nicht angegeben, ob der Kaiserschnitt von den Frauen selbst gewählt wurde oder ob es sich um eine Notoperation handelte. Nur vier Studien gaben an, wie sie finanziert wurden.

Was schränkt die Evidenz ein?

Wir wissen derzeit nicht zuverlässig, ob und wie sich die Entfernung von Myomen während eines Kaiserschnitts darauf auswirkt, ob Frauen Bluttransfusionen benötigen, stärker bluten, länger im Krankenhaus bleiben, länger operiert werden müssen, einen größeren Eingriff benötigen oder in den Tagen nach der Geburt Fieber bekommen. Mehrere Faktoren haben unser Vertrauen in die Evidenz beeinträchtigt. Erstens könnten die Unterschiede zwischen den Gruppen auf Unterschiede zwischen den Frauen und nicht auf Unterschiede zwischen den Behandlungen zurückzuführen sein. Zweitens umfassten viele der Studien nur eine geringe Anzahl von Frauen. Drittens variierten einige Ergebnisse zwischen den Studien. Zu Hämoglobinwerten (ein Protein in den roten Blutkörperchen, das den Sauerstofftransport im Körper ermöglicht) und zur zukünftigen Fruchtbarkeit lagen keine Ergebnisse vor.

Insgesamt lassen die verfügbaren Daten keine verlässlichen Schlussfolgerungen zu Nutzen und Schaden der Kaiserschnitt-Myomektomie zu, da die eingeschlossenen Studien entweder keine verwertbaren Daten lieferten oder deren Vertrauenswürdigkeit sehr gering ist. Es sind weitere gut konzipierte Studien erforderlich, um den Einsatz der Myomektomie im Rahmen eines Kaiserschnitts zu untersuchen, insbesondere in Ländern mit niedrigen Ressourcen.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von 2. Februar 2024.

Dey T, Cole MG, Brown D, Hill RA, Chaplin M, Huffstetler HE, Curtis F

Digitales Tracking, Entscheidungsunterstützung für Leistungserbringende und gezielte mobile Kommunikation mit Klient*innen zur Verbesserung der Primärversorgung

1 day ago
Kernaussagen

Der Einsatz digitaler Hilfsmittel zur Unterstützung von Gesundheitsfachkräften bei der Nachverfolgung von Patientendaten und der Entscheidungsfindung zeigt uneinheitliche Ergebnisse. Diese Ansätze haben möglicherweise in bestimmten Situationen Vorteile, während sie in anderen nur geringe oder keine Effekte zeigen. Oft kennen wir die tatsächlichen Auswirkungen nicht, weil es entweder nicht genügend Studien gibt oder die vorhandenen Studien keine eindeutigen Ergebnisse liefern.

Was wollten wir herausfinden?

In diesem Review wurde untersucht, ob digitale Hilfsmittel Gesundheitsfachkräfte dabei unterstützen können, Patienteninformationen effektiver zu erfassen und eine bessere Versorgung zu gewährleisten als herkömmliche Methoden wie Papierakten oder der Verzicht auf unterstützende Hilfsmittel. Der Fokus lag auf Einrichtungen der primären Gesundheitsversorgung, darunter Kliniken und gemeindebasierte Gesundheitsprogramme.

Was ist digitales Tracking?

Digitales Tracking unterstützt Gesundheitsfachkräfte dabei, Patienteninformationen über einen längeren Zeitraum hinweg zu erfassen und zu speichern. Dies kann dazu beitragen, dass sie eine bessere Versorgung erbringen, und Regierungen dabei unterstützen, bedarfsgerechtere Gesundheitsdienste zu entwickeln.

In wohlhabenderen Ländern werden Patientendaten häufig in elektronischen Gesundheitsakten gespeichert. In vielen Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verwenden Gesundheitsfachkräfte jedoch weiterhin Papierakten oder haben nur eingeschränkten Zugang zu digitalen Hilfsmitteln. Mobile Geräte wie Tablets und Smartphones können Gesundheitsfachkräften in diesen Settings die Nutzung digitaler Systeme erleichtern, um Patientendaten genauer und sicherer zu erfassen.

Welche weiteren Hilfsmittel gibt es?

Entscheidungsunterstützungssysteme: Digitales Tracking wird manchmal mit Entscheidungshilfen kombiniert. Diese Hilfsmittel unterstützen Gesundheitsfachkräfte dabei, Patientendaten systematisch auszuwerten und fundierte Behandlungsentscheidungen zu treffen.

Gezielte Kommunikation mit Klient*innen: Digitales Tracking kann auch mit Systemen zur Kommunikation mit Patient*innen und Klient*innen kombiniert werden. Diese Hilfsmittel ermöglichen es Gesundheitsfachkräften, Patient*innen Nachrichten zu senden, wie etwa Terminerinnerungen, Medikationspläne oder gesundheitsbezogene Empfehlungen.

Was fanden wir heraus?

Das Review schloss 18 Studien ein. Siebzehn stammten aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen elektronische Patientenakten entweder selten genutzt werden oder sich erst in der Einführungsphase befinden. Die meisten Studien konzentrierten sich auf die Nutzung mobiler Geräte durch Gesundheitsfachkräfte, vor allem im Bereich der Mütter- und Kindergesundheit oder der Behandlung chronisch Kranker.

Wenn Beschäftigte in der primären Gesundheitsversorgung digitales Tracking in Kombination mit Entscheidungshilfen, gezielter Kommunikation oder beidem einsetzen, zeigen sich im Vergleich zur Regelversorgung uneinheitliche Ergebnisse.

Positive Wirkungen : Es gibt Hinweise darauf, dass diese Hilfsmittel Vorteile bieten könnten. Sie unterstützen beispielsweise möglicherweise Gesundheitsfachkräfte dabei, Leitlinien konsequenter einzuhalten, Aufzeichnungen präziser zu führen und die Versorgungsqualität zu verbessern. Sie verbessern möglicherweise auch Behandlungsergebnisse der Patient*innen. So könnten etwa weniger Babys mit niedrigem Geburtsgewicht geboren werden oder Mütter früher mit dem Stillen starten. Einige Patient*innen berichten zudem möglicherweise über eine verbesserte Lebensqualität oder eine konsequentere Einnahme ihrer Medikamente bei chronischen Erkrankungen, etwa nach einem Schlaganfall. Diese positiven Wirkungen sind jedoch möglicherweise gering

Geringe oder keine Wirkung : In anderen Fällen haben diese Hilfsmittel möglicherweise keinen oder nur einen geringen Einfluss auf das Verhalten von Gesundheitsfachkräften oder auf die Gesundheit der Patient*innen.

Unsicherheit : In vielen Fällen sind die Ergebnisse unklar, da es nicht genügend Studien gibt oder die vorhandenen Studien keine verlässliche Evidenz liefern.

Was sind die Limitationen dieser Evidenz?

Die Vertrauenswürdigkeit der Ergebnisse ist gering, da nur wenige Studien vorlagen; einige waren klein, andere wiesen methodische Mängel auf, wodurch die Aussagekraft der Ergebnisse eingeschränkt ist.

Wie aktuell ist dieser Review?

Die Studien, die in diesem Review berücksichtigt wurden, stammen aus dem Zeitraum zwischen 2000 und November 2022.

Agarwal S, Chin WY, Vasudevan L, Henschke N, Tamrat T, Foss HS, Glenton C, Bergman H, Fønhus MS, Ratanaprayul N, Pandya S, Mehl GL, Lewin S

Körperliches Fitnesstraining für Schlaganfallpatienten

1 day ago

Fragestellung
Wir begutachteten die Evidenz dazu, ob ein körperliches Fitnesstraining für Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, einen Nutzen in Bezug auf verschiedene gesundheitsbezogene und funktionelle Endpunkte bringt.

Hintergrund
Eine ausreichende körperliche Fitness ist wichtig zur Durchführung von alltäglichen Aktivitäten wie Laufen und Treppensteigen. Die körperliche Fitness ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Männer haben beispielsweise in der Regel eine etwas bessere Fitness als Frauen, und mit zunehmendem Alter und durch weniger körperliche Aktivität nimmt die Fitness generell ab. Betroffene haben nach einem Schlaganfall häufig eine schlechte körperliche Fitness. Dies kann die Ausführung alltäglicher Aktivitäten beeinträchtigen und durch den Schlaganfall verursachte Einschränkungen verstärken. Aus diesem Grund ist Fitnesstraining als Therapieansatz für Schlaganfallpatienten vorgeschlagen worden. Die Teilnahme an einem Fitnesstraining könnte jedoch eine Reihe weiterer Vorteile mit sich bringen, die für Schlaganfallpatienten von Bedeutung sind, wie die Verbesserung der kognitiven Funktionsfähigkeit (Denkfähigkeit) und Verbesserungen von Stimmung und Lebensqualität. Außerdem könnte sich das Risiko für einen weiteren Schlaganfall verringern.

Studienmerkmale
Im Juli 2018 identifizierten wir 75 Studien für den Einschluss in den Review. An den Studien nahmen insgesamt 3617 Teilnehmer aus allen Versorgungsphasen teil, einschließlich der Krankenhausphase und der Phase, in der die Betroffenen wieder zu Hause leben. Die meisten Studienteilnehmer waren in der Lage, allein zu gehen. In den Studien wurden unterschiedliche Formen von Fitnesstraining untersucht; diese umfassten kardiorespiratorisches bzw. ‚Ausdauer‘-Training, Widerstands- bzw. ‚Kraft‘-Training, oder gemischtes Training, das heißt eine Kombination aus kardiorespiratorischem und Widerstandstraining.

Hauptergebnisse
Wir ermittelten, dass ein kardiorespiratorisches Fitnesstraining, insbesondere, wenn es Gehen beinhaltet, die Fitness, Balance und Gehfähigkeit nach einem Schlaganfall verbessern kann. Die Verbesserungen der kardiorespiratorischen Fitness verringern möglicherweise die Wahrscheinlichkeit für schlaganfallbedingte Krankenhausaufenthalte um 7%. Ein gemischtes Trainingsprogramm verbessert die Gehfähigkeit und das Gleichgewicht. Ein Krafttraining kann möglicherweise bei der Verbesserung des Gleichgewichts eine Rolle spielen. Insgesamt scheint es deshalb wahrscheinlich, dass Menschen nach einem Schlaganfall am meisten von einem Training profitieren, das kardiorespiratorische Anteile und Gehen beinhaltet. Es lagen jedoch nicht ausreichend Informationen vor, um verlässliche Schlüsse zur Wirkung von Fitnesstraining auf andere Bereiche wie die Lebensqualität, die Stimmung oder die kognitive Funktionsfähigkeit zu formulieren. Die kognitive Funktionsfähigkeit ist noch zu wenig untersucht worden, obwohl sie einen Endpunkt darstellt, der für Menschen nach einem Schlaganfall von wesentlichem Interesse ist. Es gab keine Evidenz dafür, dass durch eine der unterschiedlichen Formen von Fitnesstraining Verletzungen oder andere Gesundheitsprobleme verursacht wurden; Bewegung scheint eine unbedenkliche Maßnahme zu sein. Es sind weitere Studien erforderlich zur Untersuchung der positiven Wirkungen, die für Menschen nach einem Schlaganfall wichtig sind - insbesondere für diejenigen mit schwerwiegenderen Schlaganfällen, die möglicherweise nicht gehen können.

Qualität der Evidenz
Die Durchführung von Studien zu Fitnesstraining kann schwierig sein. Wir haben größtes Vertrauen in die Schätzungen des Nutzens eines kardiorespiratorischen Trainings (mittel/hoch). Die Evidenz für andere Trainingsformen ist moderat bis niedrig. Es ergaben sich jedoch einige übereinstimmende Ergebnisse aus verschiedenen Studien, die alle tendenziell ähnliche Wirkungen in unterschiedlichen Teilnehmergruppen zeigen.

Saunders DH, Sanderson M, Hayes S, Johnson L, Kramer S, Carter D, Jarvis H, Brazzelli M, Mead GE

Können Schulmahlzeiten die Gesundheit und Lernchancen von Kindern verbessern, die in sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen aufwachsen?

6 days 1 hour ago
Kernaussagen
  • Schulmahlzeiten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verbessern geringfügig die Leistungen in Mathematik. Auf die Leseleistungen haben sie hingegen möglicherweise nur einen geringen oder gar keinen Einfluss. Schulmahlzeiten führen zu einem leichten Anstieg der Einschulungszahlen, haben jedoch möglicherweise nur geringe bis gar keine Auswirkungen auf die Anwesenheitsquote. Schulmahlzeiten führen wahrscheinlich zu einem leichten Anstieg der Körpergröße und des Gewichts für das jeweilige Alter. Wir sind uns nicht sicher, ob sie Übergewicht und Fettleibigkeit verringern.

  • Forschung sollte ein wesentlicher Bestandteil in der Planung und Umsetzung von Schulernährungsprogrammen sein. Um die Ergebnisse verschiedener Studien besser vergleichen zu können, sollten sich Forschende, Eltern und politische Entscheidungsträger auf eine gemeinsame Liste der wichtigsten Ziele für die Gesundheit, die Entwicklung und den Schulerfolg von Kindern einigen.

Warum wollten wir Studien zu Schulmahlzeiten überprüfen?

Weltweit erhalten viele Kinder nicht genügend nahrhafte Lebensmittel, um gesund zu bleiben und in der Schule gut lernen zu können. Dies beeinträchtigt ihre Möglichkeit, eingeschult zu werden, die Schule regelmäßig zu besuchen und dort zu lernen. Schulmahlzeiten sollen Hunger verringern sowie die Lernfähigkeit, die Konzentration und die allgemeine Gesundheit der Kinder verbessern.

Schulmahlzeiten gehören weltweit zu den wichtigsten sozialen Sicherheitsnetzen. Wir haben untersucht, wie sich Schulmahlzeiten auf Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen weltweit auswirken. Die meisten bisherigen Evidenzübersichten sind geografisch eingeschränkt und stützen sich überwiegend auf narrative Analysen.

Was wollten wir herausfinden?

Wir formulierten zwei zentrale Fragen zur gesundheitlichen Chancengleichheit:

  • Verbessern Schulmahlzeiten die körperliche Gesundheit von Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen weltweit?

  • Profitieren Kinder, die aufgrund ihres Geschlechts oder eines niedrigen Familieneinkommens benachteiligt sind, stärker von Schulmahlzeiten als weniger benachteiligte Kinder?

Wie gingen wir vor?

Wir haben nach Studien gesucht, in denen die Auswirkungen von Schulmahlzeiten auf Schüler*innen im Alter von fünf bis 19 Jahren untersucht wurden. Wir haben randomisierte Studien einbezogen, bei denen Schüler*innen oder Schulen per Zufall verschiedenen Studiengruppen zugeordnet werden. Da randomisierte Studien jedoch nicht immer möglich sind, haben wir auch nicht-randomisierte Studien einbezogen, in denen Schulmahlzeiten mit Gruppen ohne Schulspeisung verglichen wurden. Bei diesen nicht-randomisierten Studien mussten die Endpunkte mindestens zweimal gemessen werden: einmal zu Beginn und einmal am Ende der Studie. Wir haben unser Vertrauen in die Ergebnisse für jeden Endpunkt separat bewertet.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden 13 randomisierte Studien und 27 nicht-randomisierte Studien, an denen insgesamt mehr als 91.995 Schüler*innen im Alter von fünf bis 19 Jahren teilnahmen. Eine Studie umfasste 59.613 Schüler*innen, während andere Studien zwischen 40 und 6038 Schüler*innnen umfassten. In den meisten Studien war die Anzahl von Jungen und Mädchen ähnlich, aber drei Studien schlossen nur Mädchen ein. Die meisten Studien (34) fanden in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen statt, während sechs aus Ländern mit hohem Einkommen stammten.

In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen führen Schulmahlzeiten zu einem leichten Anstieg der Testergebnisse in Mathematik. Auf die Testergebnisse im Lesen haben sie jedoch möglicherweise nur eine geringe oder gar keine Wirkung. Schulmahlzeiten führen zu einem leichten Anstieg der Einschulungszahlen, haben jedoch möglicherweise nur geringe bis gar keine Auswirkungen auf die Anwesenheitsquote. Schulmahlzeiten führen wahrscheinlich zu einem leichten Anstieg der Körpergröße und des Gewichts für das jeweilige Alter. Wir sind uns nicht sicher, ob sie Übergewicht und Fettleibigkeit verringern.

In Ländern mit hohem Einkommen lieferte eine Studie sehr unsichere Evidenz dafür, dass Schulmahlzeiten die Anwesenheit leicht erhöhen können.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Da wir nur sehr wenige geeignete Studien aus Ländern mit hohem Einkommen gefunden haben, raten wir davon ab, die Ergebnisse auf dieses Umfeld zu übertragen.

Bei den Ergebnissen der Mathematiktests sowie bei den Einschulungszahlen schätzen wir die Evidenz als verlässlich ein. Bei den Ergebnissen zu Größe und altersbezogenem Gewicht sind wir nur mäßig zuversichtlich, da es methodische Bedenken bei den zugrunde liegenden Studien gab. Wir haben wenig Vertrauen in die Ergebnisse der Lesetests und der Anwesenheitserfassung, da wir einige Bedenken hinsichtlich der Studienmethoden hatten und die Ergebnisse der verschiedenen Studien erheblich voneinander abweichen. Wir sind von den Ergebnissen für Übergewicht/Fettleibigkeit nicht überzeugt, da es Bedenken hinsichtlich der Studienmethoden gibt. Zudem haben die beiden Studien den Endpunkt auf unterschiedliche Weise gemessen und eine der Studien war sehr klein.

Mehrere Studien berichteten über kontextbedingte Herausforderungen wie Konflikte, Dürren, bürokratische Verzögerungen und Schwierigkeiten bei der Auszahlung von Mitteln an Caterer. Zudem zeigte sich in einigen Fällen der unerwartete Eifer, auch in Kontrollschulen Schulmahlzeiten einzuführen.

Wir benötigen mehr Erkenntnisse über Schulmahlzeiten und ihre Auswirkungen auf benachteiligte Schüler*innen, insbesondere in der Sekundarstufe, in Ländern aller Einkommensstufen. Es sind auch mehr Studien nötig, die den Unterschied zwischen benachteiligten Gruppen und Kindern aus besser gestellten Verhältnissen in Ländern mit hohem Einkommen untersuchen. Wir schlagen vor, dass Forschende, Fachkräfte der Schulverpflegung, Lehrkräfte und Eltern gemeinsam einen Kernbestand relevanter Endpunkte erarbeiten. Diese sollten anschließend in einem frei zugänglichen Repository veröffentlicht werden.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Dieser Review aktualisiert und erweitert eine vorherige Version aus dem Jahr 2007. Die Evidenz ist auf dem Stand von November 2024.

Finanzielle Förderung

Dubai Cares finanzierte diesen Review über das „World Food Program School Feeding Program“. Die London School of Hygiene and Tropical Medicine hat diesen Review ebenfalls finanziert. Die Geldgeber hatten keinen Einfluss auf die Inhalte des Reviews.

Kristjansson E, Dignam M, Rizvi A, Osman M, Magwood O, Olarte D, Cohen JFW, Krasevec J, Grover T, Labelle PR, Garner JA, Janzen L, Rossiter S, Dewidar O, Shea B, Welch V, Wells GA

Welchen Nutzen und welche Risiken hat eine manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen zur Behandlung von Nackenschmerzen?

1 week ago
Kernaussagen
  • Eine Kombination aus manueller Therapie und therapeutischen Übungen verbessert im Vergleich zu einer Scheinbehandlung möglicherweise die Funktionsfähigkeit moderat, hat aber möglicherweise nur eine geringe oder gar keine Auswirkungen auf die Schmerzen.

  • Eine Kombination aus manueller Therapie und therapeutischen Übungen verbessert im Vergleich zu keiner Behandlung möglicherweise deutlich die Schmerzen sowie moderat die Funktionsfähigkeit und die gesundheitsbezogene Lebensqualität.

  • Bei nicht schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (unerwünschten oder schädlichen Wirkungen) wie Muskelkater durch die Behandlung, Kopfschmerzen oder Schwindel gibt es möglicherweise keinen oder nur einen geringen Unterschied.

Was sind Nackenschmerzen?

Nackenschmerzen sind weit verbreitet. Sie können die Betroffenen erheblich beeinträchtigen und verursachen hohe volkswirtschaftliche Kosten. Die Symptome können akut (< 4 Wochen), subakut (4 bis 12 Wochen) oder anhaltend (> 12 Wochen) sein. Nackenschmerzen können bis in Kopf, oberen Rücken und die Arme ausstrahlen und dabei auch Schwäche oder Taubheitsgefühle in den Armen verursachen. Nackenschmerzen können ihren Ursprung in Knochen, Gelenken, Nerven, Muskeln oder Weichteilen haben. Zudem werden sie von sozialen, psychologischen und individuellen Faktoren beeinflusst.

Wie werden Nackenschmerzen behandelt?

Nackenschmerzen können durch eine Kombination aus manueller Therapie und therapeutischen Übungen behandelt werden. Bei der manuellen Therapie werden Weichteile, Gelenke oder Nerven durch manuelle Techniken mobilisiert oder manipuliert. Therapeutische Übungen können Dehnungs-, Kräftigungs-, Koordinations-, Herz-Kreislauf- und Mind-Body-Übungen (z. B. Yoga) einschließen.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten wissen, welchen Nutzen und welche Risiken manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen hat.

Wie gingen wir vor?

Wir haben nach Studien gesucht, in denen manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen im Vergleich zu einer Scheinbehandlung oder keiner Behandlung bei Erwachsenen mit Nackenschmerzen untersucht wurde. Wir verglichen und fassten die Ergebnisse der Studien zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz auf der Grundlage von Faktoren wie Studienmethoden, Konsistenz der Ergebnisse und Studiengröße.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden neun Studien, an denen 694 Erwachsene teilnahmen. Die Studien fanden in Nordamerika, Europa, Asien und im Pazifikraum statt.

Manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen im Vergleich zu einer Scheinbehandlung bei kurzfristiger Nachbeobachtung (bis zu vier Wochen):

  • Schmerzen (9%ige Verbesserung auf der Skala, bezogen auf die maximal mögliche Verbesserung): Menschen, die manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen erhalten, verspüren möglicherweise eine geringe oder keine Schmerzreduktion – im Durchschnitt 0,91 Punkte auf einer 0-bis-10-Punktskala (niedrigere Werte bedeuten weniger Schmerzen).

  • Funktionsfähigkeit (10%ige Verbesserung auf der Skala, bezogen auf die maximal mögliche Verbesserung): Menschen, die manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen erhalten, zeigen möglicherweise eine Verbesserung der Funktion um 10,2 Punkte auf einer 0-bis-100-Punktskala, wobei niedrigere Werte eine bessere Funktion anzeigen.

  • Gesundheitsbezogene Lebensqualität (2%ige Verbesserung auf der Skala, bezogen auf die maximal mögliche Verbesserung): Menschen, die eine manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen erhalten, erfahren möglicherweise eine geringe oder keine Verbesserung der Lebensqualität, im Durchschnitt 2 Punkte auf einer 0-bis-100-Punktskala, wobei niedrigere Werte eine bessere Lebensqualität anzeigen.

  • Von den Teilnehmenden berichteter Behandlungserfolg und unerwünschte Ereignisse wurden nicht erhoben bzw. nicht angegeben.

Manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen im Vergleich zu keiner Behandlung bei kurzfristiger Nachbeobachtung:

  • Schmerzen (24%ige Verbesserung auf der Skala, bezogen auf die maximal mögliche Verbesserung): Menschen, die eine manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen erhalten, erfahren auf einer Skala von 0 bis 10 Punkten möglicherweise eine Verbesserung um 2,44 Punkte, wobei ein niedrigerer Wert weniger Schmerzen bedeutet.

  • Funktionsfähigkeit (14%ige Verbesserung auf der Skala, bezogen auf die maximal mögliche Verbesserung): Menschen, die eine manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen erhalten, erfahren auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten möglicherweise eine Verbesserung um 13,84 Punkte, wobei ein niedrigerer Wert eine bessere Funktionsfähigkeit bedeutet.

  • Gesundheitsbezogene Lebensqualität (24%ige Verbesserung auf der Skala, bezogen auf die maximal mögliche Verbesserung): Menschen, die eine manuelle Therapie in Kombination mit therapeutischen Übungen erhalten, erfahren auf einer Skala von 0 bis 100 Punkten möglicherweise eine Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität um 24,8 Punkte, wobei ein niedrigerer Wert eine bessere Lebensqualität bedeutet.

  • Wie erfolgreich die Behandlung aus Sicht der Teilnehmenden war, ist sehr unsicher.

  • Nicht schwerwiegende unerwünschte Ereignisse: Das Risiko für leichte, vorübergehende unerwünschte Beschwerden wie Muskelkater, Kopfschmerzen oder Schwindel nahm möglicherweise kaum zu. Das bedeutet, dass in der Behandlungsgruppe etwa 2 von 100 Personen über leichte, vorübergehende unerwünschte Wirkungen berichteten – in der Nichtbehandlungsgruppe war es etwa 1 von 100 Personen.

  • Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden nicht gemeldet.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Unser Vertrauen in die Evidenz war aus den folgenden Gründen gering. Es ist möglich, dass die Studienteilnehmenden wussten, welche Behandlung sie bekamen. Dies ist jedoch eine Einschränkung, die sich bei den meisten Rehabilitationsstudien nicht ändern lässt. Die Berichterstattung zu den für die kurz- und langfristige Nachbeobachtung relevanten Endpunkten war teilweise unvollständig. Diese Verzerrungen können dazu geführt haben, dass das Ausmaß der berichteten Wirkungen entweder über- oder unterschätzt wurde. Über das Auftreten von unerwünschten Ereignissen wurde nicht immer berichtet. In den meisten Studien war die Zahl der Teilnehmenden gering. Es braucht gut geplante Studien mit größeren Teilnehmerzahlen und einer konsistenten Berichterstattung zur Art, Intensität, Häufigkeit und Dauer der kombinierten Intervention aus manueller Therapie und therapeutischen Übungen. Aufgrund der Unsicherheiten in der derzeit verfügbaren Evidenz sind weitere Studien zu akuten und subakuten Nackenschmerzen erforderlich.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Dieser Review aktualisiert eine frühere Veröffentlichung desselben Autor*innenteams, die nicht als Cochrane Review erschienen ist. Die Evidenz ist auf dem Stand von März 2025.

Chacko N, Gross AR, Miller J, Santaguida PL, Burnie SJ, Gelley GM, Paquin JP, Duranai MR, Langevin P, Chopra-Tandon N, Chak NT, Hoving JL, Bobos P

Ist die Einnahme von Calciumpräparaten während der Schwangerschaft ein wirksames Mittel zur Vorbeugung von Bluthochdruckstörungen und damit verbundenen Schwangerschaftskomplikationen?

1 week 3 days ago
Kernaussagen
  • Wir fanden, dass sich die Zahl der Frauen, die eine Präeklampsie entwickeln, durch Calciumgaben in der Schwangerschaft kaum oder gar nicht unterscheidet. Bei weiteren Ergebnissen für Mütter und Babys ist unklar, ob sich Calcium positiv auswirkt.

  • Die meisten Teilnehmerinnen begannen erst im zweiten Trimester mit der Einnahme von Calcium. Daher liefert der Review keine Aussagen dazu, ob eine Calciumergänzung, die bereits in einer sehr frühen Schwangerschaftsphase begonnen wird, wirksam wäre. Weder für Frauen mit hohem Präeklampsie-Risiko noch für Frauen mit niedriger Calciumaufnahme ergab eine Calciumergänzung Unterschiede im Auftreten von Präeklampsie.

  • Wir fanden verlässliche Evidenz, wenn wir nur große Studien mit mehr als 500 Frauen analysierten. Es ist unwahrscheinlich, dass weitere Studien die aktuelle Evidenz zum Präeklampsierisiko noch wesentlich verändern würden. Daher könnte sich zukünftige Forschung auf andere Ansätze zur Vorbeugung von Bluthochdruckerkrankungen in der Schwangerschaft richten.

Warum ist Bluthochdruck in der Schwangerschaft ein Problem?

Bluthochdruck in der Schwangerschaft ist eine der Hauptursachen für Tod und schwere Erkrankungen bei Müttern und Säuglingen. Eine Präeklampsie ist die schwerwiegendste Komplikation. Sie beeinträchtigt die Plazenta und kann andere Organe wie Nieren, Leber und Gehirn in Mitleidenschaft ziehen. Gegenwärtig gibt es keine Behandlung für Präeklampsie, außer der vorzeitigen Entbindung des Babys.

Wie könnte Calcium helfen?

Es gibt einige Hinweise darauf, dass Calcium den Blutdruck bei Menschen mit normalem Blutdruck und bei Frauen mit vorausgegangener Präeklampsie senken kann; andere Studien sprechen jedoch dagegen. Calcium ist jedoch gut verfügbar, kostengünstig und gilt als wahrscheinlich sicher für Mutter und Kind. Calciumtabletten werden oral eingenommen, also geschluckt. Wenn Calcium einer Präeklampsie vorbeugen könnte, könnte es den Tod und schwere Erkrankungen von Müttern und Säuglingen verringern.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten wissen, ob die Einnahme von Calcium während der Schwangerschaft zur Vorbeugung von Präeklampsie und anderen Bluthochdruckerkrankungen wirksam ist und ob sie unerwünschte Wirkungen hat. Uns interessierte auch, ob Calcium die Zahl der Babys, die während oder kurz nach der Geburt sterben, die Zahl der Mütter und Babys, die sterben oder krank werden, und die Zahl der Frühgeburten verringert.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien, die Calciumpräparate während der Schwangerschaft untersuchten. Wir nutzten eine Checkliste, um sicherzustellen, dass nur verlässliche Studien in die Auswertung einflossen. Wir haben die Qualität der Studien beurteilt, bevor wir ihre Ergebnisse verglichen und zusammengefasst haben. Abschließend bewerteten wir unser Vertrauen in die Ergebnisse.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden 10 Studien mit insgesamt 37.504 Frauen, in denen die Wirkungen einer zusätzlichen Calciumgabe neben der üblichen Versorgung untersucht wurden. In acht Studien wurde eine Calciumgabe mit Placebo (einer Scheinbehandlung) verglichen, und in zwei Studien wurde eine niedrig dosierte (500 mg täglich) mit einer hoch dosierten (1500 mg täglich) Calciumgabe verglichen. Die Studien fanden weltweit statt, in Ländern mit hohem und niedrigem Einkommen. Einige Frauen in den Studien waren über die Ernährung ausreichend mit Calcium versorgt, andere nicht. Bei einigen Frauen war das Risiko einer Präeklampsie hoch, bei anderen nicht.

Calcium im Vergleich zu Placebo (insgesamt 8 Studien, 15.504 Frauen) Die Evidenz aus sechs Studien mit insgesamt 15.364 Frauen zeigt, dass eine Calciumergänzung im Vergleich zu Placebo möglicherweise nur einen minimalen oder keinen Einfluss auf das Auftreten einer Präeklampsie hat. Als wir jedoch nur die großen Studien mit mehr als 500 Teilnehmerinnen berücksichtigten (4 Studien, 14.730 Frauen), zeigte sich eine verlässliche Evidenz dafür, dass Calcium im Vergleich zu Placebo nur einen minimalen oder keinen Einfluss auf das Auftreten einer Präeklampsie hat.

Calcium hat wahrscheinlich nur einen geringen oder gar keinen Einfluss auf das Gesamtrisiko einer Mutter, an einer Präeklampsie zu sterben oder schwere Komplikationen zu entwickeln. Calcium hat möglicherweise keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf das Sterberisiko des Babys während der Schwangerschaft und in den ersten Lebenstagen.

Es ist sehr unsicher, ob sich Calcium auf das Sterberisiko der Mütter, auf die Geburt vor der 37. Woche und auf unerwünschte Wirkungen auswirkt.

Niedrige im Vergleich zu hohen Calciumdosen (2 Studien, 22.000 Frauen) Eine niedrigere Calciumdosis hat möglicherweise im Vergleich zu einer höheren Dosis einen geringen oder gar keinen Einfluss auf das Auftreten einer Präeklampsie. Wir wissen nicht, welche Wirkungen eine niedrige Calciumdosis im Vergleich zu einer höheren Dosis auf die Sterblichkeit der Mütter hat. Die Einnahme einer niedrigeren Calciumdosis hat keinen Einfluss auf das Sterberisiko des Babys während der Schwangerschaft und in den ersten Lebenstagen und beeinflusst wahrscheinlich auch nicht eine Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Die meisten Frauen begannen erst im zweiten Trimester der Schwangerschaft mit der Einnahme von Calcium. Der Review kann daher nicht beurteilen, ob eine bereits zu Beginn der Schwangerschaft gestartete Calciumgabe wirksam wäre. Wir wissen nicht, ob es einen Unterschied gibt zwischen Frauen in Regionen mit ausreichend hoher Calciumaufnahme mit der üblichen Ernährung und Frauen, bei denen das nicht der Fall ist. Und wir wissen nicht, ob Frauen mit einem hohen oder niedrigen Präeklampsierisiko unterschiedlich profitieren.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von Januar 2025.

Cluver CA, Rohwer C, Rohwer AC

Welche Behandlungen heilen oder verbessern Harninkontinenz (ungewollten Urinverlust) bei älteren Frauen?

1 week 3 days ago
Kernaussagen

- Regelmäßiges Beckenbodentraining, also Übungen zur Stärkung der Muskeln, die Blase, Gebärmutter und Darm stützen, allein oder kombiniert mit Therapien wie Akupunktur, Pilates oder Yoga, ist möglicherweise die wirksamste Behandlungsmethode.
- In Studien, in denen Frauen konservativ behandelt wurden (z. B. mit Beckenbodentraining), wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse gemeldet. In Studien, in denen Frauen medikamentös behandelt wurden, dagegen schon.
- Wir brauchen mehr Forschung, die verschiedene Behandlungen, insbesondere operative Eingriffe, bei Frauen über 60 Jahren vergleicht.

Was ist Harninkontinenz?

Harninkontinenz (unfreiwilliger Urinverlust) ist weit verbreitet und beeinträchtigt das tägliche Leben. Die Beschwerden werden mit zunehmendem Alter oft stärker und beeinflussen das tägliche Leben, die Gefühle und die Beziehungen älterer Frauen.

Wie wird Harninkontinenz behandelt?

Die Behandlungen der Harninkontinenz lassen sich grob in drei Gruppen einteilen:

- konservative Behandlung, die eine Änderung der Lebensweise (z. B. Gewichtsabnahme) und Übungen wie Beckenbodentraining zur Verbesserung der Blasenkontrolle umfasst;
- Medikamente, die die Blase beruhigen und die Muskelkontrolle verbessern;
- operative Eingriffe, die die Blase oder die Muskeln zur Kontrolle des Urinflusses unterstützen.

Es ist unklar, ob Behandlungen, die bei jüngeren Frauen und Frauen mittleren Alters wirksam sind, auch bei älteren Frauen funktionieren. Die Wechseljahre und das Älterwerden wirken sich auf die Beckenbodenmuskulatur aus, ebenso wie andere Gesundheitsprobleme (z. B. Übergewicht oder Adipositas, Verstopfung, Diabetes, Bewegungsprobleme, Gedächtnisstörungen). Die richtige Behandlung hängt von der Art der Inkontinenz, ihrem Schweregrad sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand und den Vorlieben der betroffenen Frau ab.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten herausfinden, welche Behandlungen die Harninkontinenz bei Frauen ab 60 Jahren heilen oder verbessern, und ob diese Behandlungen zu schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen führten.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien zu Behandlungen der Harninkontinenz bei Frauen über 60 Jahren, in denen diese entweder mit keiner Behandlung bzw. der üblichen Versorgung oder mit einer anderen Inkontinenzbehandlung verglichen wurden. Wir verglichen und fassten die Ergebnisse der Studien zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz, basierend auf Faktoren wie Studienmethoden und Größe der Studien.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden 43 Studien mit insgesamt 8506 Frauen über 60 Jahren mit Harninkontinenz. Die Studien wurden in Ländern auf der ganzen Welt durchgeführt. Die größte Studie umfasste 1438 Frauen, die kleinste 14. Fünfzehn Studien (1955 Frauen) berichteten über „Heilung"; 14 Studien (3053 Frauen) berichteten über „Heilung oder Verbesserung" und 15 Studien (3740 Frauen) über schwerwiegende unerwünschte Ereignisse.

Hauptergebnisse

Was die "Heilung" betrifft, so haben wir festgestellt, dass Beckenbodentraining mit oder ohne ergänzende Behandlungen (einschließlich Akupunktur, Pilates und Yoga) möglicherweise besser wirkt als keine Behandlung oder die übliche Versorgung.

Hinsichtlich einer „Heilung oder Verbesserung“ zeigte das Beckenbodentraining – mit oder ohne begleitende Schulung – im Vergleich zu keiner Behandlung oder der üblichen Versorgung die vielversprechendsten Ergebnisse.

In Studien, in denen Frauen ein Beckenbodentraining (mit oder ohne ergänzende Behandlungen oder begleitende Schulungen) durchführten, wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse berichtet. In Studien, in denen Frauen Medikamente gegen Harninkontinenz verabreicht wurden, gab es Berichte zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen.

Wir waren nicht in der Lage, operative Eingriffe zu bewerten, da es nicht genug verlässliche Daten gab.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Die Evidenz stammt aus nur wenigen kleinen Studien. Die meisten Studien schlossen zwar Frauen ab 60 Jahren ein, waren jedoch nur selten speziell für diese Altersgruppe konzipiert oder berichteten Ergebnisse getrennt nach Alter. Es gab nur sehr wenige Studien zu operativen Eingriffen bei älteren Frauen, so dass sich unsere Ergebnisse hauptsächlich auf nicht-operative (konservative oder medikamentöse) Behandlungen beziehen. Unser Vertrauen in die Evidenz war gering oder sehr gering, weil die Studien klein oder nicht gut berichtet waren. Weil die Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen und manche Behandlungen nur einmal getestet wurden, kann man daraus keine klaren Schlüsse ziehen.

Wie aktuell ist die Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand vom 23. März 2025.

Vesentini G, O'Connor N, Le Berre M, Nabhan AF, Wagg A, Wallace SA, Dumoulin C

Ist Methylphenidat eine wirksame Behandlung für Kinder und Jugendliche mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und verursacht es unerwünschte Wirkungen?

1 week 6 days ago
Kernaussagen

- Methylphenidat kann möglicherweise Hyperaktivität und Impulsivität verringern und Kindern helfen, sich zu konzentrieren. Methylphenidat kann möglicherweise auch allgemein zur Verbesserung des Verhaltens beitragen, scheint aber keinen Einfluss auf die Lebensqualität zu haben.

- Methylphenidat scheint das Risiko schwerer (lebensbedrohlicher) unerwünschter Wirkungen nicht zu erhöhen, wenn es über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten eingenommen wird. Es ist jedoch mit einem erhöhten Risiko für nicht schwerwiegende unerwünschte Wirkungen wie Schlafstörungen und Appetitlosigkeit verbunden.

- Künftige Studien sollten sich mehr auf die Erfassung unerwünschter Wirkungen konzentrieren und über längere Zeiträume durchgeführt werden.

Was ist eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)?

ADHS ist eine der am häufigsten diagnostizierten und behandelten psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern. Kindern mit ADHS fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Sie sind oft hyperaktiv (zappelig, unfähig lange still zu sitzen) und impulsiv (d.h. sie tun Dinge, ohne darüber nachzudenken). Für Kinder mit ADHS kann es schwierig sein, in der Schule zurechtzukommen, weil es ihnen schwer fällt, Anweisungen zu befolgen und sich zu konzentrieren. Ihre Verhaltensprobleme beeinträchtigen oft auch ihre Fähigkeit, gut mit der Familie oder mit Freunden auszukommen. Sie bekommen häufiger Probleme als andere Kinder.

Wie wird ADHS behandelt?

Methylphenidat (z.B. Ritalin) ist das am häufigsten verschriebene Medikament für Kinder und Jugendliche mit ADHS. Methylphenidat ist ein Stimulans, das dazu beiträgt, die Aktivität in Teilen des Gehirns zu erhöhen, die beispielsweise mit der Konzentration zu tun haben. Methylphenidat kann als Tablette eingenommen oder in Form eines Hautpflasters verabreicht werden. Einige Präparate mit Methylphenidat setzen den Wirkstoff sofort nach der Einnahme frei, andere enthalten sowohl einen schnell wirkenden Substanzanteil als auch einen, der nach und nach über mehrere Stunden abgegeben wird (retardiert). Methylphenidat kann unerwünschte Wirkungen wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Schlafstörungen verursachen. Manchmal verursacht Methylphenidat schwerwiegende unerwünschte Wirkungen wie Herzprobleme, Halluzinationen oder "Ticks" (Zuckungen) im Gesicht.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten herausfinden, ob Methylphenidat die ADHS-Symptome (Aufmerksamkeit, Hyperaktivität) von Kindern verbessert, wobei wir uns hauptsächlich auf die Bewertungen von Lehrern und Lehrerinnen anhand verschiedener Skalen stützten. Zudem wollten wir herausfinden, ob es schwerwiegende unerwünschte Wirkungen wie Tod, Krankenhauseinweisungen oder Behinderungen verursacht. Wir interessierten uns auch für weniger schwerwiegende unerwünschte Wirkungen wie Schlafprobleme und Appetitverlust sowie für die Auswirkungen auf das allgemeine Verhalten und die Lebensqualität der Kinder.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien, die den Einsatz von Methylphenidat bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS untersuchten. Die Studienteilnehmenden mussten minderjährig (18 Jahre oder jünger) sein und eine ADHS-Diagnose haben. Sie konnten andere Störungen oder Erkrankungen haben, andere Medikamente einnehmen oder sich einer Verhaltenstherapie unterziehen. Sie mussten einen normalen IQ (Intelligenzquotient) haben. In den Studien konnte Methylphenidat mit einem Placebo (Medikament, das so aussieht und schmeckt wie Methylphenidat, aber keinen Wirkstoff enthält) oder keiner Behandlung verglichen werden. Die Teilnehmenden mussten nach dem Zufallsprinzip entweder der Behandlung mit Methylphenidat oder der Placebobehandlung zugeteilt werden. Wir verglichen die Ergebnisse der Studien, fassten diese mit statistischen Methoden zusammen und bewerteten die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz anhand von Faktoren wie der Studienmethodik und der Größe der Studien.

Was fanden wir?

Wir fanden 212 Studien mit 16.302 Kindern oder Jugendlichen mit ADHS. In den meisten dieser Studien wurde Methylphenidat mit Placebo verglichen. Die meisten Studien waren klein und umfassten etwa 70 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 10 Jahren (die Altersspanne reichte von 3 bis 18 Jahren). Die meisten Studien waren kurz und dauerten durchschnittlich etwa einen Monat. Die kürzeste Studie dauerte nur einen Tag, die längste 425 Tage. Die meisten Studien wurden in den USA durchgeführt.

Basierend auf den Bewertungen der Lehrer*innen, verglichen mit Placebo oder keiner Behandlung, bewirkt Methylphenidat möglicherweise:

- Verbesserung der ADHS-Symptome (21 Studien, 1728 Kinder)

- keinen Einfluss auf schwerwiegende unerwünschte Wirkungen (26 Studien, 3673 Teilnehmende)

- mehr nicht schwerwiegende unerwünschte Wirkungen (35 Studien, 5342 Teilnehmende)

- Verbesserung des allgemeinen Verhaltens verbessern (7 Studien, 792 Teilnehmende)

- keine Auswirkungen auf die Lebensqualität (4 Studien, 608 Teilnehmende)

Einschränkungen der Evidenz

Unser Vertrauen in die Ergebnisse dieses Reviews ist aus mehreren Gründen begrenzt. Oft war es möglich, dass die Studienbeteiligten wussten, welche Behandlung die Kinder erhielten, was die Ergebnisse beeinflusst haben könnte. Die Berichterstattung über die Ergebnisse war in vielen Studien nicht vollständig, und bei einigen Ergebnissen variierten die Ergebnisse zwischen den Studien. Die Studien waren klein und verwendeten unterschiedliche Skalen zur Messung der Symptome. Außerdem waren die meisten Studien nur von kurzer Dauer, so dass es unmöglich ist, die langfristigen Auswirkungen von Methylphenidat zu beurteilen. Rund 41% der Studien wurden von der pharmazeutischen Industrie finanziert oder teilweise finanziert.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Dies ist die Aktualisierung einer früheren Version von 2015. Die Evidenz ist auf dem Stand von März 2022.

Storebø OJ, Storm MR, Pereira Ribeiro J, Skoog M, Groth C, Callesen HE, Schaug JP, Darling P, Huus C-ML, Zwi M, Kirubakaran R, Simonsen E, Gluud C

Welchen Nutzen und welche Risiken haben abschwellende Mittel oder Mittel gegen Allergien (Antihistaminika) bei der Behandlung von Kindern mit akuter Mittelohrentzündung?

2 weeks 2 days ago
Kernaussagen
  • Manchmal erhalten Kinder mit einer akuten Mittelohrentzündung (Otitis media) abschwellende Mittel oder Mittel gegen Allergien (Antihistaminika).

  • Es ist unklar, ob abschwellende Mittel oder Antihistaminika bei der Behandlung der akuten Mittelohrentzündung wirksam sind oder unerwünschte Wirkungen haben.

  • Da die vorhandenen Studien keinen Hinweis auf einen Nutzen ergaben und die Mittel auch schaden könnten, scheinen weitere Studien nicht gerechtfertigt.

Was ist eine akute Mittelohrentzündung?

Eine akute Otitis media (AOM) ist eine bakterielle Infektion des Mittelohrs. Sie ist die häufigste bakterielle Infektion bei Kindern und weltweit der häufigste Grund für die Behandlung eines Kindes mit Antibiotika. Die Infektion entwickelt sich meist während oder nach einer Erkältung. Zu den Symptomen zählen plötzlich auftretende Ohrenschmerzen, Fieber, Reizbarkeit und manchmal auch ein Ausfluss aus dem Gehörgang. Manchmal sammelt sich nach der Infektion Flüssigkeit im Mittelohr an, die das Hörvermögen beeinträchtigen kann.

Wie wird eine akute Mittelohrentzündung behandelt?

Traditionell wird die AOM mit Antibiotika behandelt. Die Infektion heilt jedoch häufig ohne Behandlung aus, und Komplikationen (wie die Ausbreitung der Infektion auf den Schädel oder das Gehirn) sind selten. Die meisten aktuellen Behandlungsleitlinien empfehlen zunächst ein abwartendes Vorgehen: Antibiotika sollen nicht sofort gegeben werden, sondern nur dann, wenn sich die Beschwerden verschlimmern oder nach zwei bis drei Tagen keine Besserung eintritt. Kinder mit Schmerzen und Fieber erhalten häufig Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Einige Forschende vermuten, dass frei verkäufliche Medikamente wie abschwellende Mittel oder Antihistaminika bei der Behandlung einer akuten Mittelohrentzündung helfen könnten, indem sie die durch die Infektion ausgelöste Entzündung im Mittelohr verringern. Abschwellende Mittel werden normalerweise zur Behandlung einer verstopften Nase eingesetzt, Antihistaminika zur Linderung von Allergiebeschwerden. Sie sind in Form von Tabletten, Sirup und Nasensprays/-tropfen erhältlich.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten wissen, ob abschwellende Mittel und Antihistaminika, allein oder in Kombination, als Arzneimittel zur Verbesserung von AOM bei Kindern wirksam sind und zwar auf folgende Ergebnisse:

  • Erholung von der AOM;

  • Ohrenschmerzen;

  • die Anzahl der Komplikationen der AOM; und

  • das Vorhandensein von Mittelohrflüssigkeit nach der Infektion.

Wir wollten auch herausfinden, ob abschwellende Mittel oder Antihistaminika mit unerwünschten Wirkungen verbunden sind.

Wie gingen wir vor?

Wir haben nach Studien gesucht, in denen die Wirkungen von abschwellenden Mitteln und Antihistaminika bei Kindern mit AOM untersucht wurden. Wir verglichen die Ergebnisse, fassten sie mit statistischen Methoden zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz auf der Grundlage von Faktoren wie Studienmethoden und Größe der Studien.

Was fanden wir heraus?

Wir haben 15 Studien mit 3066 Teilnehmenden in unsere Untersuchung einbezogen. In den 12 Studien waren die Kinder zwischen drei Monaten und 15 Jahren alt. In einer Studie waren auch einige Erwachsene enthalten, eine andere Studie hat möglicherweise auch 18-Jährige einbezogen. Die Studien wurden zwischen 1965 und 2003 durchgeführt und dauerten zwischen einem Jahr und fünf Jahren. In einigen Studien wurde die Studiendauer nicht angegeben. Sie fanden in den USA, Dänemark, Kanada und im Vereinigten Königreich statt. In acht Studien wurden abschwellende Mittel oder Antihistaminika zum Einnehmen (Tabletten, Sirup) mit Placebo (Scheinbehandlung) oder keiner Behandlung verglichen. Das sind die Hauptvergleiche dieses Reviews. In keiner Studie wurden abschwellende oder antiallergische Nasensprays untersucht. In 12 Studien erhielten die Kinder in beiden Gruppen auch Antibiotika.

Es ist unklar, ob abschwellende Mittel mit mehr unerwünschten Wirkungen verbunden sind oder ob sie einen Einfluss auf Ohrenschmerzen oder das Vorhandensein von Mittelohrflüssigkeit nach einer Infektion haben. Wir haben keine Studien gefunden, die zeigen, ob abschwellende Mittel die Erholung von Kindern mit akuter Mittelohrentzündung (AOM) beeinflussen. Abschwellende Mittel haben möglicherweise nur minimale oder gar keine Wirkungen auf das Risiko schwerer Komplikationen.

Es ist unklar, ob Antihistaminika die Genesung von AOM verbessern, mit unerwünschten Wirkungen verbunden sind oder die Ohrenschmerzen verringern. Antihistaminika haben möglicherweise nur minimale oder gar keine Wirkungen auf das Risiko schwerer Komplikationen oder das Vorhandensein von Mittelohrflüssigkeit nach der Infektion.

Es gibt keine laufenden Studien zu dieser Frage.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Die Evidenz für den potenziellen Nutzen und Schaden von abschwellenden Mitteln und Antihistaminika als zusätzliche Behandlung von AOM bei Kindern ist nicht überzeugend. Die Studien waren im Allgemeinen zu klein und verwendeten Methoden, die zu Fehlern in den Ergebnissen führen können. Ein Beispiel hierfür ist, wenn Kinder oder Behandelnde wissen, welche Medikamente die Kinder erhalten haben.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von Februar 2025.

Darlison P, Moresco L, Nussbaumer-Streit B, Bruschettini M, Gisselsson-Solen M, supported by Cochrane Sweden and Cochrane Austria

Können elektronische Zigaretten dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören und haben sie unerwünschte Wirkungen, wenn sie für diesen Zweck verwendet werden?

2 weeks 3 days ago
Kernaussagen

- Nikotinhaltige E-Zigaretten können Menschen dabei helfen, mindestens sechs Monate lang mit dem Rauchen aufzuhören. Aus der Evidenz geht hervor, dass sie besser wirken als eine Nikotinersatztherapie und wahrscheinlich besser als nikotinfreie E-Zigaretten.

- Sie sind möglicherweise wirksamer als keine Unterstützung oder alleinige Verhaltensunterstützung und sind möglicherweise nicht mit schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen verbunden.

- Wir brauchen jedoch noch mehr Evidenz, insbesondere zu den Wirkungen neuerer E-Zigaretten, die Nikotin wirksamer abgeben als ältere Modelle. Eine verbesserte Nikotinabgabe könnte mehr Menschen dabei unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Was sind elektronische Zigaretten?

Elektronische Zigaretten (E-Zigaretten) oder Vapes sind tragbare Geräte, die eine Flüssigkeit – meist mit Nikotin und Aromastoffen – erhitzen, um einen inhalierbaren Dampf zu erzeugen. Bei E-Zigaretten wird das Nikotin nicht durch Rauch, sondern durch Dampf inhaliert. Da bei regulierten E-Zigaretten kein Tabak verbrannt wird, sind Nutzer*innen geringeren Mengen jener Schadstoffe ausgesetzt, die beim Rauchen herkömmlicher Zigaretten entstehen und Krankheiten verursachen können.

Das Rauchen einer E-Zigarette wird „vapen“ (dampfen) genannt. Viele Menschen nutzen E-Zigaretten als Hilfsmittel, um mit dem Rauchen von Tabak aufzuhören. Hier konzentrieren wir uns vor allem auf nikotinhaltige E-Zigaretten.

Warum führten wir diesen Cochrane Review durch?

Der Verzicht auf das Rauchen senkt das Risiko vieler Krankheiten. Vielen Menschen fällt es schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Wir wollten herausfinden, ob die Nutzung von E-Zigaretten beim Rauchstopp helfen kann. Zudem wollten wir wissen, ob dabei unerwünschte Wirkungen auftreten.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien, die sich mit der Verwendung von E-Zigaretten zur Rauchentwöhnung befassen.

Wir haben nach randomisiert kontrollierten Studien gesucht, bei denen nach dem Zufallsprinzip entschieden wurde, welche Behandlung die Teilnehmenden erhalten. Diese Art von Studien liefert die zuverlässigste Evidenz zu den Wirkungen einer Behandlung. Wir suchten auch nach Studien, in denen alle Teilnehmenden E-Zigaretten verwendeten, sowie nach Untersuchungen, in denen E-Zigaretten an Raucher*innen ausgegeben und deren Gesundheit beobachtet wurde – auch ohne Randomisierung –, um Hinweise auf mögliche gesundheitliche Wirkungen zu erhalten.

Wir waren daran interessiert, herauszufinden:

- wie viele Personen mindestens sechs Monate lang nicht rauchten; und

- wie viele Personen unerwünschte Wirkungen hatten, die nach mindestens einwöchiger Einnahme gemeldet wurden.

Datum der Literatursuche

Wir haben Evidenz berücksichtigt, die bis zum 1. März 2025 veröffentlicht wurde.

Was wir herausfanden

Wir haben 104 Studien mit 30 366 rauchenden Erwachsenen gefunden. Studien verglichen Nikotin-E-Zigaretten mit:

- Nikotinersatztherapie (NRT, z. B. Pflaster oder Kaugummi);

- Vareniclin (einem Arzneimittel zur Rauchentwöhnung);

- nikotinfreien E-Zigaretten;

- Tabakerhitzer (Produkte, bei denen Tabak so stark erhitzt wird, dass ein Aerosol entsteht, ohne dass der Tabak verbrennt oder Rauch entsteht; sie unterscheiden sich von E-Zigaretten, da hier entweder Tabakblätter oder eine gepresste Tabakplatte erhitzt werden und nicht eine nikotinhaltige Flüssigkeit);

- orale Nikotinbeutel (kleine Beutel ohne Tabak, die Nikotin freisetzen, wenn man sie im Mund behält);

- anderen Arten von nikotinhaltigen E-Zigaretten (z.B. Pod-Geräte, neuere Geräte);

- Verhaltensunterstützung (z. B. Beratung oder betreuende Gespräche); oder

- keiner Unterstützung bei der Rauchentwöhnung.

Die meisten Studien fanden in den USA (48 Studien) und im Vereinigten Königreich (21) statt.

Was sind die Ergebnisse unseres Reviews?

Die Wahrscheinlichkeit, das Rauchen für mindestens sechs Monate aufzugeben, ist bei der Verwendung von E-Zigaretten mit Nikotin höher als bei der Verwendung einer Nikotinersatztherapie (9 Studien, 2703 Personen) oder von E-Zigaretten ohne Nikotin (7 Studien, 1918 Personen).

Nikotinhaltige E-Zigaretten helfen möglicherweise mehr Menschen dabei, mit dem Rauchen aufzuhören als keine Unterstützung oder nur Verhaltensunterstützung (11 Studien, 6819 Personen).

Von 100 Personen, die nikotinhaltige E-Zigaretten zur Raucherentwöhnung nutzen, können 8 bis 11 erfolgreich aufhören. Zum Vergleich: Mit Nikotinersatztherapie hören etwa 6 von 100 auf, mit nikotinfreien E-Zigaretten ebenfalls rund 6 von 100, und mit keiner oder nur Verhaltensunterstützung etwa 4 von 100.

Es ist unklar, ob es einen Unterschied im Auftreten von unerwünschten Wirkungen bei Nutzung von nikotinhaltigen E-Zigaretten im Vergleich zu nikotinfreien E-Zigaretten, einer Nikotinersatztherapie, keiner Unterstützung oder Verhaltensunterstützung gibt. Es gab Hinweise darauf, dass nicht schwerwiegende unerwünschte Wirkungen in den Gruppen, die Nikotin-E-Zigaretten erhielten, häufiger auftraten als in Gruppen, die keine Unterstützung oder nur Verhaltensunterstützung erhielten. Allerdings ist die Evidenz unsicher. In den Studien, in denen nikotinhaltige E-Zigaretten mit einer Nikotinersatztherapie verglichen wurden, wurde über eine geringe Anzahl unerwünschter Wirkungen (einschließlich schwerwiegender unerwünschter Wirkungen) berichtet. Es gibt wahrscheinlich keinen Unterschied in der Anzahl nicht schwerwiegender unerwünschter Wirkungen zwischen Personen, die nikotinhaltige E-Zigaretten verwenden, und Personen, die nikotinfreie E-Zigaretten verwenden.

Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen von nikotinhaltigen E-Zigaretten waren Reizungen im Rachen oder Mund, Kopfschmerzen, Husten und Übelkeit. Bei der Anzahl der unerwünschten Wirkungen gibt es insgesamt wahrscheinlich keinen Unterschied zwischen nikotinhaltigen E-Zigaretten und einer Nikotinersatztherapie. Unerwünschte Wirkungen nahmen mit der Zeit ab, je länger die Menschen E-Zigaretten mit Nikotin benutzten.

Wie vertrauenswürdig sind diese Ergebnisse?

Wir fanden robuste Belege dafür, dass nikotinhaltige E-Zigaretten mehr Menschen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören, als eine Nikotinersatztherapie. E-Zigaretten mit Nikotin helfen wahrscheinlich mehr Menschen bei der Rauchentwöhnung als E-Zigaretten ohne Nikotin. Allerdings sind noch weitere Studien erforderlich, um dies zu bestätigen.

Studien, in denen nikotinhaltige E-Zigaretten mit Verhaltensunterstützung oder keiner Unterstützung verglichen wurden, zeigten ebenfalls höhere Rauchstoppraten bei Personen, die E-Zigaretten nutzten. Diese Daten sind jedoch aufgrund von Problemen im Studiendesign von niedriger Vertrauenswürdigkeit.

Die meisten Ergebnisse zu unerwünschten Wirkungen könnten sich ändern, wenn mehr Studien vorliegen.

Lindson N, Livingstone-Banks J, Butler AR, McRobbie H, Bullen CR, Hajek P, Wu AD, Begh R, Theodoulou A, Notley C, Rigotti NA, Turner T, Fanshawe T, Hartmann-Boyce J

Was sind die langfristigen Wirkungen einer mindestens einjährigen Hormontherapie bei Frauen in der Peri- und Postmenopause?

2 weeks 5 days ago
Kernaussagen

Wirkungen der Hormontherapie auf die langfristige Gesundheit von Frauen sind unterschiedlich, je nachdem, ob sie eine kombinierte Hormontherapie (sowohl Östrogen als auch Gestagen) oder nur Östrogen einnehmen.
Angesichts der veränderten Dosierungen und Applikationsformen der Hormontherapie im Laufe der Zeit sollten die Ergebnisse dieses Reviews mit Vorsicht interpretiert werden. Die hier zusammengefassten Ergebnisse stammen aus Studien, in denen die Hormontherapie als Tabletten zum Einnehmen verabreicht wurde.
Künftige Studien sollten die langfristigen Auswirkungen einer Hormontherapie bei Frauen untersuchen, die vor dem 50. Lebensjahr damit beginnen oder deren Eierstöcke infolge einer medizinischen Behandlung nicht mehr funktionieren.

Was sind Menopause und Perimenopause?

Die Menopause tritt natürlicherweise ein – meist zwischen dem 44. und 55. Lebensjahr –, wenn die Eierstöcke keine Eizellen mehr freisetzen und die Produktion der Sexualhormone stark zurückgeht (bis fast zum Erliegen). Die Menopause wird (nachträglich) diagnostiziert, wenn diese Veränderungen dazu führen, dass seit 12 Monaten keine Regelblutung mehr aufgetreten ist. Nach der operativen Entfernung beider Eierstöcke setzt die Menopause sofort ein – der übliche Zeitraum von zwölf Monaten ohne Menstruation gilt hier nicht.

Die Perimenopause ist die Übergangsphase vor der Menopause, in der der Hormonspiegel sinkt und die Periode unregelmäßig wird. Sie kann mehrere Jahre andauern und es können Symptome wie Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen auftreten.

Ein sinkender Hormonspiegel kann sich auf Herz, Blutgefäße und Knochen auswirken. Er erhöht unter anderem das Risiko für einen ungünstigen Cholesterinspiegel, Veränderungen von Gewicht und Körperfett, Bluthochdruck, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall sowie für Osteoporose und eine abnehmende Muskelkraft oder Mobilität.

Was ist eine Hormontherapie?

Bei der Hormontherapie wird Östrogen, allein oder zusammen mit einem Gestagen, zur Linderung von Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt. Frauen ohne Gebärmutter können eine reine Östrogentherapie erhalten. Frauen mit Gebärmutter benötigen zusätzlich ein Gestagen, um die Gebärmutterschleimhaut zu schützen und das Risiko für Endometriumkrebs zu senken.

Östrogen kann man als Tablette schlucken oder über die Haut aufnehmen, zum Beispiel als Pflaster oder Gel. Gestagene können als Tablette, über die Vagina oder mithilfe eines Intrauterinpessars gegeben werden – das ist ein kleines T-förmiges Kunststoffteil, das in der Gebärmutter sitzt. Die kombinierte Hormontherapie kann täglich oder zyklisch eingenommen werden. In der zyklischen Form bekommt man täglich Östrogen, aber das Gestagen nur in bestimmten Wochen. Dadurch kann es zu monatlichen Entzugsblutungen kommen.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten untersuchen, ob sich eine Hormontherapie, die über längere Zeit eingenommen wird, langfristig auf die Gesundheit von Frauen auswirkt.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien, in denen Frauen in den Wechseljahren, die mindestens ein Jahr lang eine Hormontherapie erhielten, mit Frauen verglichen wurden, die ein inaktives Scheinmedikament (Placebo) einnahmen. Wir fassten die Studienergebnisse zusammen, verglichen sie und bewerteten, wie verlässlich die Evidenz ist – unter anderem anhand der verwendeten Methoden und der Größe der Studien.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden 24 Studien mit 45.660 Teilnehmenden. Die meisten Daten stammen aus zwei großen, hochwertigen Studien, die in den 1990er Jahren durchgeführt und Anfang der 2000er Jahre veröffentlicht wurden. Die im Folgenden vorgestellten Ergebnisse stammen aus einer dieser Studien. Die vollständigen Ergebnisse finden Sie im Hauptteil.

Kombinierte kontinuierliche Hormontherapie im Vergleich zu Placebo

Auf der Grundlage der Evidenz aus einer Studie mit 16.608 Frauen, in der die Endpunkte nach einer Nachbeobachtungszeit von etwa 5,5 Jahren gemessen wurden, bewirkt eine kombinierte kontinuierliche Hormontherapie:

wahrscheinlich keinen oder nur einen minimalen Unterschied, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an Lungenkrebs zu erkranken;
erhöht wahrscheinlich geringfügig das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken (von etwa 19 auf 24 von 1000 Frauen);
reduziert wahrscheinlich das Risiko von Knochenbrüchen (von etwa 111 auf 87 von 1000 Frauen).

Eine kombinierte kontinuierliche Hormontherapie erhöht möglicherweise:

das Risiko für einen Schlaganfall (von etwa 13 auf 18 von 1000 Frauen);
das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Vene (von etwa 10 auf 20 von 1000 Frauen);
Gallenblasenerkrankungen, die einen chirurgischen Eingriff erfordern (von etwa 16 auf 27 von 1000 Frauen).

Ausschließliche Östrogengabe im Vergleich zu Placebo

Auf der Grundlage der Evidenz aus einer Studie mit 10.739 Frauen, die sich einer Hysterektomie (chirurgische Entfernung der Gebärmutter) unterzogen hatten, bei der die Endpunkte nach 7 Jahren Nachbeobachtung gemessen wurden, bewirkt eine reine Östrogen-Hormontherapie:

wahrscheinlich keinen oder nur einen minimalen Unterschied, einen Herzinfarkt zu erleiden, ein Blutgerinnsels in einer Vene zu entwickeln oder an Brustkrebs zu erkranken;
reduziert wahrscheinlich das Risiko von Knochenbrüchen (von etwa 141 auf 103 von 1000 Frauen);
erhöht wahrscheinlich das Risiko für einen Schlaganfall (von etwa 24 auf 32 von 1000 Frauen) und einer Gallenblasenerkrankung, die eine Operation erfordert (von etwa 27 auf 47 pro 1000 Frauen).

Eine reine Östrogen-Hormontherapie hat möglicherweise keinen oder nur einen minimalen Einfluss darauf, an Lungenkrebs zu erkranken.

Wir verfügten nicht über genügend Daten, um das Risiko einer langfristigen Hormontherapie bei Frauen, die vor ihrem 50. Lebensjahr mit der Therapie begonnen haben, zu bewerten.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Nur etwa 30% der Frauen waren zu Beginn der Studie 50 bis 59 Jahre alt, also die Altersgruppe, die am ehesten eine Hormontherapie gegen Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche in Betracht zieht. Darüber hinaus hat sich die Hormontherapie im Laufe der Zeit weiterentwickelt – mit neuen Applikationsformen, unterschiedlichen Hormontypen und angepassten Dosierungen. Die meisten Daten stammen aus einer Studie, in der die Frauen eine Hormontherapie zum Einnehmen erhielten. Diese birgt möglicherweise andere Risiken als die derzeit in der klinischen Praxis verwendeten Anwendungsformen.

Wie aktuell ist die Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von September 2024.

Bofill Rodriguez M, Yong LN, Mirkov S, Bekos C, Lethaby A, Farquhar C

Verhindert die Behandlung mit DPP-4-Hemmern Komplikationen bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes?

2 weeks 5 days ago
Kernaussagen
  • Bei Menschen mit chronischer Nierenerkrankung (engl. chronic kidney disease, CKD) – also einer langfristigen Schädigung der Nieren, bei der diese das Blut nicht mehr ausreichend filtern können – und Typ-2-Diabetes ist das Risiko für vorzeitigen Tod, Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht, und ihre Lebensqualität kann eingeschränkt sein.

  • Es ist unklar, ob Dipeptidylpeptidase-4-(DPP-4-)Hemmer – Medikamente zur Senkung des Blutzuckers – bei Menschen, die sowohl eine chronische Nierenerkrankung als auch Typ-2-Diabetes haben, das Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle, schwere Unterzuckerungen (mit Symptomen wie Zittern, Schwindel oder Schwitzen) oder Herz-Kreislauf- bzw. Nierenkomplikationen verringern.

  • Es ist unklar, ob DPP-4-Hemmer im Vergleich zu anderen Medikamenten für Menschen mit CKD und Typ-2-Diabetes einen ähnlichen Nutzen oder Schaden haben.

Warum sollten Menschen mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes mit DPP-4 behandelt werden?

Dipeptidylpeptidase 4 (DPP-4)-Hemmer sind Medikamente, die den Blutzuckerspiegel senken. Sie werden jetzt als Zweitlinientherapie für Menschen mit Typ-2-Diabetes (eine lebenslange Erkrankung, die einen zu hohen Blutzuckerspiegel verursacht) und chronischer Nierenerkrankung (CKD) empfohlen, deren Typ-2-Diabetes mit ihren derzeitigen Medikamenten nicht ausreichend kontrolliert werden kann.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten herausfinden, ob DPP-4-Hemmer dazu beitragen, Herz-Kreislauf- und Nierenkomplikationen bei Menschen zu verhindern, die sowohl an CKD als auch an Typ-2-Diabetes leiden.

Wie gingen wir vor?

Wir untersuchten, ob DPP-4-Hemmer Komplikationen wie kardiovaskulär bedingten Tod, schwere Hypoglykämie (ein Zustand, bei dem der Blutzuckerspiegel zu stark abfällt und Symptome wie Zittern, Schwindel und Schwitzen verursacht), Kreislaufprobleme, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenprobleme verhindern, wenn die Betroffenen sowohl eine CKD als auch Typ-2-Diabetes haben. Wir suchten nach allen verfügbaren randomisierten klinischen Studien (Studien, in denen Menschen nach dem Zufallsprinzip verschiedenen Behandlungsoptionen zugewiesen werden), um festzustellen, ob DPP-4-Hemmer diese Komplikationen verhindern können. Wir haben auch unser Vertrauen in die Ergebnisse der verfügbaren Forschungsstudien bewertet.

Was fanden wir heraus?

Wir haben 59 klinische Studien mit 27.893 Erwachsenen mit CKD und Diabetes identifiziert. Die Teilnehmenden an den Studien erhielten einen DPP-4-Hemmer, ein Placebo (Scheinmedikament), die Standardversorgung allein oder ein anderes Diabetesmedikament (z. B. Insulin). Welche Behandlung sie erhielten, wurde per Zufall entschieden (wie beim Werfen einer Münze). Wir haben keine Studien gefunden, an denen Kinder beteiligt waren.

Die Gesamtauswertung aller Studien zeigt, dass weiterhin unklar ist, ob DPP-4-Hemmer das Risiko für kardiovaskulär bedingte Todesfälle oder schwere Unterzuckerungen verringern. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob die Behandlung Herz-Kreislaufproblemen, einschließlich eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls, oder Nierenproblemen vorbeugt, da wir in den verfügbaren Studien nicht genügend Informationen gefunden haben. Wir können auch nicht mit Sicherheit sagen, ob DPP-4-Hemmer besser oder schlechter als andere Diabetesbehandlungen sind, da dies in den klinischen Studien nicht ausführlich untersucht wurde.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Einige der Studien wiesen Verzerrungsrisiken auf, hatten nur sehr kleine Stichproben oder wurden nur über einen kurzen Zeitraum durchgeführt. Wir können nicht sicher sein, ob die Behandlung unerwünschte Wirkungen verursacht. Im Allgemeinen sind die Daten zu Wirkungen von DPP-4-Hemmern bei Menschen mit CKD und Typ-2-Diabetes nicht ausreichend, um eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Wie aktuell ist die Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von März 2025.

Natale P, Green SC, Tunnicliffe DJ, Pellegrino G, Toyama T, Strippoli GFM, supported by Cochrane Kidney and Transplant

Welche Faktoren beeinflussen, ob Menschen allgemeine Gesundheitsuntersuchungen finanzieren, anbieten oder in Anspruch nehmen?

2 weeks 6 days ago
Kernaussagen

- Menschen nehmen aus unterschiedlichen Gründen an allgemeinen Gesundheitsuntersuchungen teil – etwa weil sie über das Angebot informiert sind oder weil Familie, Freund*innen bzw. Gesundheitsfachpersonen sie aktiv daran erinnern oder ermutigen. In Ländern oder Regionen, in denen allgemeine Gesundheitsuntersuchungen und Behandlungen nicht kostenfrei sind, beeinflussen auch zeitliche und finanzielle Hürden die Inanspruchnahme. Manche Menschen vermeiden allgemeine Gesundheitsuntersuchungen, weil sie Angst vor schlechten Ergebnissen haben.

- Zu Geldgebern und Leistungserbringern standen uns weniger Daten zur Verfügung. Daher lässt sich nicht vollständig nachvollziehen, welche Faktoren ihre Entscheidungen zur Finanzierung oder Durchführung allgemeiner Gesundheitsuntersuchungen beeinflussen.

- Menschen sollten sorgfältig abwägen, ob eine allgemeine Gesundheitsuntersuchung für sie sinnvoll ist – indem sie sowohl mögliche Vorteile als auch Nachteile berücksichtigen und ihre persönliche Gesundheitssituation einbeziehen.

Was sind allgemeine Gesundheitschecks?

Allgemeine Gesundheitsuntersuchungen sind Routineuntersuchungen, die Menschen, die sich gesund fühlen, vor allem in wohlhabenderen Ländern angeboten werden. Dazu zählen Untersuchungen auf verschiedene Krebsarten sowie Einschätzungen des persönlichen Risikos für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Untersuchungen sollen helfen, Risiken oder Krankheiten frühzeitig zu erkennen, damit sie behandelt werden können, oder damit die Menschen ihren Lebensstil ändern können. Es könnten jedoch auch Risiken bestehen. So kann es beispielsweise vorkommen, dass Menschen eine falsche Diagnose erhalten und sich weiteren Untersuchungen und möglicherweise unnötigen Behandlungen unterziehen müssen. Allgemeine Gesundheitsuntersuchungen sind teuer, und Forschungen zeigen, dass sie möglicherweise nicht wirksam sind, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Was wollten wir herausfinden?

Die Nachfrage nach allgemeinen Gesundheitsuntersuchungen ist weiterhin groß, doch es bleibt unklar, ob sie tatsächlich dazu beitragen, Todesfälle, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen spürbar zu reduzieren. Wir wollten herausfinden, welche Faktoren politische Entscheidungsträger, Manager des Gesundheitswesens, Gesundheitsdienstleister sowie die Bevölkerung dazu veranlassen, allgemeine Gesundheitsuntersuchungen zu finanzieren, anzubieten oder in Anspruch zu nehmen.

Wie gingen wir vor?

Wir haben nach Studien gesucht, in denen politische Entscheidungsträger, Manager des Gesundheitswesens, Gesundheitsdienstleister und Menschen aus der Bevölkerung ihre Ansichten und Erfahrungen mitteilen. Wir bewerteten die Qualität jeder Studie einzeln und fassten die Ergebnisse zusammen.

Was fanden wir?

Wir haben 146 Studien gefunden und 36 davon zur Analyse ausgewählt. Die meisten Studien fanden in europäischen Ländern mit hohem Einkommen statt, ein Drittel in Ländern mit mittlerem Einkommen in Osteuropa, Süd- und Südostasien und Lateinamerika. Die meisten Menschen, Gesundheitsdienstleister und politischen Entscheidungsträger hatten ähnliche Vorstellungen und Erfahrungen im Hinblick auf allgemeine Gesundheitsuntersuchungen. Wir haben 22 Ergebnisse herausgearbeitet und unser Vertrauen in diese Befunde als hoch, moderat, gering oder sehr gering bewertet. Diese Einstufungen geben an, wie verlässlich die Ergebnisse sind und wie wahrscheinlich sie das widerspiegeln, was wir tatsächlich untersuchen wollten.

1. Wir haben großes Vertrauen in die Evidenz der folgenden Ergebnisse.

- Die Art und Weise, wie Menschen aus der Allgemeinbevölkerung Krankheit, Vorsorge und ihr persönliches Risiko wahrnehmen, beeinflusst, ob sie Gesundheitsuntersuchungen in Anspruch nehmen.

- Sowohl Gesundheitsdienstleister als auch Menschen aus der Allgemeinbevölkerung betonten, dass Personen, die allgemeine Gesundheitschecks durchführen, gut qualifiziert sein und die Lebenswelt sowie die kulturellen Hintergründe der Menschen verstehen müssen.

2. Wir haben mäßiges Vertrauen in die Evidenz der folgenden Ergebnisse.

- Viele Menschen aus der Allgemeinbevölkerung sehen in allgemeinen Gesundheitschecks die Möglichkeit, eine objektive Einschätzung ihrer Gesundheit zu erhalten, sich von Gesundheitsfachpersonen beruhigen zu lassen und zu einem gesünderen Lebensstil motivieren zu lassen.

- Menschen aus der Allgemeinbevölkerung, die sich vor schlechten Ergebnissen fürchten oder die sich nur dann in Behandlung begeben, wenn sie Symptome haben, gehen seltener zu Gesundheitschecks.

- Einige Menschen aus der Allgemeinbevölkerung fühlen sich ihrer Familie oder der Gesellschaft gegenüber verpflichtet, an Gesundheitschecks teilzunehmen – in der Annahme, damit ihre Gesundheit zu erhalten oder zu verbessern.

- Die Interaktion mit den Gesundheitsdienstleistern kann die Teilnahme entweder fördern oder erschweren.

- Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und klare Informationen sind entscheidend für den Entscheidungsprozess der Menschen aus der Allgemeinbevölkerung.

- Faktoren wie Zeit, Geld und Krankenversicherung beeinflussen die Teilnahme.

- Gesundheitsdienstleister sehen sich bei der Durchführung allgemeiner Gesundheitsuntersuchungen mit Hindernissen konfrontiert, z. B. Zeitmangel, Personalmangel, begrenzte Ressourcen, technische Probleme und komplizierte Erstattungsverfahren. Einige sind der Meinung, dass das Angebot allgemeiner Gesundheitschecks in Supermärkten oder Kirchen den Zugang verbessern könnte.

- Geldgeber, Gesundheitsmanager, Anbieter und die Bevölkerung haben unterschiedliche Ansichten darüber, wie nützlich allgemeine Gesundheitsuntersuchungen tatsächlich sind.

- Sowohl Gesundheitsdienstleister als auch Menschen aus der Allgemeinbevölkerung sind sich einig, dass zur Sensibilisierung für allgemeine Gesundheitsuntersuchungen – einschließlich ihrer Vorteile und Risiken – klare Informationen, wirksame Einladungssysteme und gezielte Aufklärungsmaßnahmen benötigt werden.

3. Wir haben ein geringes oder sehr geringes Vertrauen in die folgenden Ergebnisse.

- Während Gesundheitsdienstleister eher gezielt diejenigen Tests empfehlen, die auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Person zugeschnitten sind, bevorzugen Menschen aus der Allgemeinbevölkerung häufig ein breites Spektrum an Untersuchungen.

- Für die untersuchten Personen sind klare Erklärungen der Testergebnisse und Empfehlungen wichtig. Alle sind sich einig, dass eine Nachbeobachtung unerlässlich ist, um allgemeine Gesundheitsuntersuchungen sinnvoll zu gestalten.

- Menschen berichten, dass ihr kultureller Hintergrund, soziale Normen, Religion, Geschlecht und Sprache ihre Wahrnehmung von Prävention und Krankheit prägen – und damit auch ihre Entscheidung beeinflussen, an allgemeinen Gesundheitsuntersuchungen teilzunehmen.

- Politische Entscheidungsträger betonen, dass allgemeine Gesundheitsuntersuchungen nur dann erfolgreich umgesetzt werden können, wenn ein unterstützendes politisches Umfeld besteht und verschiedene Interessengruppen dahinterstehen.

Was schränkt die Evidenz ein?

Wir haben versucht, eine Auswahl von Studien zu treffen, die unterschiedliche geografische Regionen, Versorgungskontexte und Bevölkerungsgruppen abbilden. Allerdings gab es Forschungslücken, die es uns erschwerten, ein vollständiges und klares Bild aller für uns relevanten Aspekte zu gewinnen. Vor allem die Informationen über Geldgeber und Anbieter sind wahrscheinlich unvollständig.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Wir haben nach Studien im Januar 2022 und August 2022 gesucht. Die von uns analysierten Studien wurden zwischen 1995 und 2021 veröffentlicht.

Sommer I, Harlfinger J, Toromanova A, Affengruber L, Dobrescu A, Klerings I, Griebler U, Kien C

Welche Wirkungen haben Maßnahmen, die Menschen dabei unterstützen sollen, den Konsum von nikotinhaltigen E-Zigaretten (Dampfen, Vapen) aufzugeben?

2 weeks 6 days ago
Kernaussagen
  • Der Einsatz von SMS-basierten Interventionen hilft möglicherweise mehr jungen Menschen, mit dem Dampfen aufzuhören, verglichen mit keiner oder minimaler Unterstützung.

  • Vareniclin hilft im Vergleich zu Placebo (Scheinbehandlung) möglicherweise mehr Menschen, mit dem Dampfen aufzuhören.

  • Wir brauchen mehr Evidenz dazu, welche Maßnahmen Menschen wirksam beim Ausstieg aus dem Dampfen unterstützen, welche möglichen Schäden damit verbunden sein könnten und ob solche Maßnahmen Auswirkungen auf die Zahl der Tabakrauchenden haben.

Was sind nikotinhaltige E-Zigaretten?

Vapes (auch als elektronische Zigaretten oder E-Zigaretten bezeichnet) sind tragbare Geräte, die eine Flüssigkeit erhitzen, die in der Regel Nikotin und Aromastoffe enthält. Die Flüssigkeiten befinden sich in einer Einwegkartusche oder einem nachfüllbaren Reservoir („Pod“, kleiner kompakter Behälter). Vapes ermöglichen es, Nikotin als Dampf und nicht als Rauch zu inhalieren. Da beim Dampfen kein Tabak verbrannt wird, sind Menschen, die Vapes nutzen, insgesamt weniger schädlichen Substanzen ausgesetzt als beim Rauchen von Tabakzigaretten. Allerdings ist Dampfen wahrscheinlich schädlicher als nicht zu dampfen. Manche Menschen nutzen Nikotin-Vapes, um mit dem Rauchen aufzuhören; andere wiederum verdampfen Nikotin, obwohl sie zuvor nie geraucht haben. Viele Menschen möchten den Gebrauch von Nikotinverdampfern beenden, haben aber aufgrund der stark abhängig machenden Wirkung von Nikotin Schwierigkeiten damit.

Welche Maßnahmen könnten Menschen dabei unterstützen, das Dampfen aufzugeben?

Medikamente, die bei der Raucherentwöhnung eingesetzt werden – etwa Nikotinersatztherapien (z. B. Kaugummis oder Pflaster), Vareniclin, Bupropion oder Cytisin – können auch Menschen unterstützen, die mit dem Dampfen aufhören möchten. Zu den Verhaltensmaßnahmen, die Menschen beim Aufhören mit dem Dampfen unterstützen sollen, zählen zum Beispiel Beratung, SMS-basierte Unterstützung, Programme zur schrittweisen Reduktion sowie gedruckte Informationsmaterialien.

Was wollten wir herausfinden?

Bislang gibt es nur wenige fundierte Empfehlungen dazu, wie Menschen am besten mit dem Dampfen von Nikotin aufhören können. Wir wollten herausfinden, welche Maßnahmen bislang untersucht wurden, und ob sie Menschen tatsächlich dabei unterstützen, mit dem Dampfen aufzuhören Wir betrachteten auch mögliche Schäden dieser Maßnahmen, darunter die Frage, ob sie dazu führen könnten, dass mehr Menschen wieder zu Tabakzigaretten greifen.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien zu Maßnahmen, die Menschen, die nikotinhaltige Vapes verwenden, dabei unterstützen sollen, mit dem Dampfen aufzuhören. Wir haben die Ergebnisse verglichen und zusammengefasst und unser Vertrauen in die Evidenz auf der Grundlage von Studienmethoden und Größe der Studien bewertet.

Wir untersuchten:

  • wie viele Personen mindestens sechs Monate nach Beginn der Studie mit dem Dampfen aufgehört haben;

  • Änderungen beim Tabakkonsum mindestens sechs Monate nach Beginn der Studie;

  • wie viele Personen mindestens eine Woche nach Beginn der Maßnahme unerwünschte Wirkungen hatten.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden 15 Studien mit insgesamt rund 5800 Teilnehmenden, die Nikotinverdampfer benutzten. Vierzehn Studien fanden in den USA und eine in Italien statt. Die Maßnahmen, die eingesetzt wurden, um den Menschen zu helfen, mit dem Dampfen aufzuhören, waren:

  • zwei Arten von Nikotinersatztherapie (NRT), die zusammen verwendet werden (Kombinations-NRT);

  • verschiedene Dosen von NRT;

  • Cytisin (ein Medikament zur Rauchentwöhnung);

  • Vareniclin (ein Medikament zur Rauchentwöhnung);

  • einen strukturierten Plan, der dabei helfen sollte, den Nikotingehalt in den verwendeten Vapes schrittweise zu senken sowie die Häufigkeit des Dampfens zu reduzieren;

  • Textnachrichten, sowohl über Apps als auch ohne;

  • Online-Lerneinheit zur Medienkompetenz speziell zum Thema Vaping;

  • finanzielle Anreize.

Hauptergebnisse

Die Unterstützung per SMS hilft möglicherweise mehr jungen Menschen (13 bis 24 Jahre), mit dem Dampfen aufzuhören, als keine bzw. minimale Unterstützung. Vareniclin hilft möglicherweise, mit dem Dampfen aufzuhören. Es gab nicht genug verlässliche Daten, um beurteilen zu können, ob andere Maßnahmen Menschen dabei helfen, mit dem Dampfen aufzuhören.

Nur sehr wenige Studien berichteten über schwerwiegende unerwünschte Wirkungen, und die vorhandenen Daten reichen nicht aus, um verlässliche Aussagen zu möglichen negativen Auswirkungen der Maßnahmen zu treffen. In zwei Studien wurde geprüft, ob bestimmte Maßnahmen (kombinierte Nikotinersatztherapie bzw. Textnachrichten) sich auf die Zahl der Menschen, die nach sechs Monaten zu Tabakzigaretten greifen, auswirkt. Die Evidenz weist darauf hin, dass beide Interventionen keinen Einfluss hatten – allerdings ist unser Vertrauen in diese Ergebnisse sehr gering

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Wir fanden zwei Studien dazu, dass junge Menschen mit einer SMS-Intervention eher mit dem Nikotinkonsum aufhören als mit keiner oder minimaler Unterstützung. In den Studien, in denen dies getestet wurde, wurde jedoch dieselbe Textnachrichten-Intervention verwendet, d. h. wir wissen nicht, ob wir ähnliche Ergebnisse bei anderen Textnachrichten-Interventionen oder bei älteren Erwachsenen finden würden. Wir haben auch festgestellt, dass Vareniclin möglicherweise mehr Menschen beim Ausstieg aus dem Vapen unterstützt als ein Placebo (Scheinbehandlung). Allerdings ist die Evidenz noch begrenzt, sodass weitere Studien unsere Einschätzung verändern könnten.

Wir konnten weder zur Zahl der Personen, die nach sechs Monaten zu Tabakzigaretten griffen, noch zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen der untersuchten Interventionen eindeutige Schlussfolgerungen ziehen Weitere Studien würden uns mehr Klarheit geben.

Insgesamt beruhen die Ergebnisse auf einer geringen Anzahl von Studien und Teilnehmenden, und in einigen Fällen gab es Probleme mit den Studienmethoden, was unser Vertrauen in die Evidenz einschränkt. Weitere laufende Studien werden voraussichtlich unser Vertrauen in die Evidenz erhöhen.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Dieser Review ist eine Aktualisierung einer vorherigen Version. Die Evidenz ist auf dem Stand vom 1. Juli 2025. Dies ist ein „lebendiger“ systematischer Review (living systematic review). Wir suchen jeden Monat nach neuen Studien und aktualisieren diesen Review, wenn wir neue Studien finden, die unsere Schlussfolgerungen untermauern oder verändern.

Butler AR, Lindson N, Livingstone-Banks J, Notley C, Turner T, Rigotti NA, Fanshawe TR, Begh R, Wu AD, Brose L, Conde M, Simonavičius E, Hartmann-Boyce J

Antibiotika bei einer Erkältung, also einer Infektion der oberen Atemwege

3 weeks 1 day ago

Die meisten Menschen haben jedes Jahr eine oder mehrere Erkältungen. Abgesehen von Ländern mit niedrigem Einkommen gehören Erkältungen zu den häufigsten Gründen für eine Antibiotikaverschreibung – vor allem, wenn der Nasenausfluss verfärbt ist (akute eitrige Rhinitis). Erkältungen werden jedoch durch Viren verursacht, die nicht auf Antibiotika ansprechen. Zudem können Antibiotika unerwünschte Wirkungen, insbesondere Durchfall, verursachen. Ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika führt dazu, dass Bakterien resistent gegen diese werden.

Um herauszufinden, ob Antibiotika bei einer Erkältung helfen, haben wir Studien ausgewertet, in denen eine Gruppe von Personen, die ein Antibiotikum einnahm, mit einer anderen Gruppe von Personen verglichen wurde, die ein ähnliches Medikament ohne Antibiotika (ein Placebo) einnahm. Wir fanden sechs Studien zur Erkältung mit insgesamt 1.047 Teilnehmenden sowie fünf Studien zur akuten eitrigen Rhinitis mit insgesamt 791 Teilnehmenden. Viele der Studien wiesen Mängel auf, die die Ergebnisse möglicherweise verfälscht haben. Vor allem ist zu berücksichtigen, dass viele der Teilnehmenden wahrscheinlich an Brust- oder Nebenhöhleninfektionen litten, ohne dass dies den Forschenden bekannt war.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Antibiotika weder bei Erkältungen noch bei akuten eitrigen Entzündungen der Nasenschleimhaut helfen. Zudem sind viele Menschen von den unerwünschten Wirkungen der Antibiotika betroffen.

Kenealy T, Arroll B

Welchen Nutzen haben Impfprogramme gegen humane Papillomaviren (HPV) auf die Raten HPV-bedingter Erkrankungen in der Bevölkerung? Gibt es langfristige unerwünschte Wirkungen der Impfung?

3 weeks 1 day ago
Kernaussagen

HPV-Impfung:

- reduziert wahrscheinlich die Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs bei Personen, die im Alter von 16 Jahren oder früher geimpft werden, um etwa 80 %;

- reduziert wahrscheinlich das Auftreten von hochgradigen Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs sowie von anogenitalen Warzen;

- es gibt keine Hinweise auf negative Auswirkungen oder Unfruchtbarkeit;

- ist wahrscheinlich wirksamer, wenn es im Alter von 16 Jahren oder früher verabreicht wird, bevor die sexuelle Aktivität einsetzt.

Was ist HPV?

Das humane Papillomavirus (HPV) wird durch sexuellen Kontakt zwischen Menschen übertragen, einschließlich vaginalem, analem oder oralem Geschlechtsverkehr. Es gibt viele Arten von HPV. Einige Arten sind harmlos, aber andere können Krebs verursachen. Gebärmutterhalskrebs ist die häufigste durch HPV verursachte Krebsart. Das Virus kann jedoch auch Tumoren der Vagina, Vulva, des Penis, Anus sowie im Kopf-Hals-Bereich auslösen. Zudem verursachen bestimmte HPV-Typen Anogenitalwarzen – gutartige, warzenartige Hautveränderungen im Genital- und Analbereich. In der Regel dauert es nach einer HPV-Infektion mehr als zehn Jahre, bis sich Gebärmutterhalskrebs entwickelt. Bei anderen Krebsarten dauert es noch länger.

Wie können HPV-Impfstoffe vorbeugen?

Die HPV-Impfstoffe zielen bei Mädchen und Jungen darauf ab, einer HPV-Infektion vorzubeugen, die zu Krebs und anogenitalen Warzen führen kann. HPV-Impfstoffe wirken vorbeugend gegen eine Neuinfektion mit HPV. Bei Menschen, die bereits mit HPV infiziert sind, hilft er nicht, die bestehende Infektion zu behandeln. Aus diesem Grund zielen die meisten Impfprogramme darauf ab, junge Menschen zu impfen, bevor sie sexuell aktiv werden.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten mehr Informationen zu Fragen über langfristige und seltene Endpunkte, die sich nicht durch randomisierte kontrollierte Studien – also Studien, bei denen Personen nach dem Zufallsprinzip zwei oder mehreren Behandlungsgruppen zugewiesen werden – beantworten lassen.

- Welche Auswirkungen hat die Einführung der HPV-Impfung auf die populationsbezogenen Raten von Gebärmutterhalskrebs, Vaginalkrebs, Vulvakarzinom, Analkrebs und Peniskrebs sowie auf die Krebsvorstufen während der Entstehung dieser Krebsarten?

- Welche Auswirkungen hat die Einführung der HPV-Impfung auf die Zahl der Personen, die anogenitale Warzen entwickeln bzw. sich wegen einer HPV-bedingten Erkrankung behandeln lassen?

Wir wollten auch wissen, ob HPV-Impfstoffe mit schädlichen Wirkungen in Verbindung gebracht werden – insbesondere mit jenen, die in den sozialen Medien am häufigsten diskutiert werden.

Wie gingen wir vor?

Wir haben nach Studien gesucht, in denen die Auswirkungen der HPV-Impfung auf die Populationsraten von Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten, hochgradigen Krebsvorstufen (abnorme Zellveränderungen, die nach einer anhaltenden Infektion mit Hochrisiko-HPV auftreten und sich unbehandelt zu Krebs entwickeln können), Anogenitalwarzen, Behandlungsraten, HPV-Infektionen sowie unerwünschten oder schädlichen Ereignissen untersucht wurden. Dazu gehörten Studien, in denen Gruppen von Menschen nach der HPV-Impfung beobachtet wurden, sowie Studien, in denen die Veränderung dieser Krankheiten nach der landesweiten Einführung der HPV-Impfung untersucht wurde.

Wir durchsuchten auch soziale Medien (WebMD und X, ehemals Twitter) nach häufig genannten unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit der HPV-Impfung. Wir haben nach Studien gesucht, in denen die Auswirkungen der HPV-Impfung auf diese Ereignisse untersucht wurden, und haben sie in unsere Auswertung einbezogen.

Was fanden wir heraus?

Wir haben 225 Studien aus aller Welt gefunden, die über Nutzen und Schaden der HPV-Impfung berichten und über 132 Millionen Menschen einschließen.

Die HPV-Impfung verringert die Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs wahrscheinlich um etwa 80 %, sofern die Impfung vor dem 16. Lebensjahr erfolgt. Bei später geimpften Personen ist der Rückgang geringer.

Die HPV-Impfung verringert höchstwahrscheinlich die Inzidenz von hochgradigen Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs (CIN3+, CIN3, CIN2+ und CIN2) sowie von anogenitalen Warzen. Auch hier ist der Rückgang bei Personen, die vor ihrem 16. Geburtstag gegen HPV geimpft wurden, größer.

Es gab Evidenz von niedriger Vertrauenswürdigkeit für die Wirkungen der HPV-Impfung auf seltene Krankheiten, deren Entstehung viel länger dauert, wie Adenokarzinom in situ, andere Krebsvorstufen und andere Krebsarten, die mit HPV in Verbindung stehen (z. B. Vaginal-, Vulva-, Anal- und Peniskrebs). Zu diesen Endpunkten haben wir weniger Studien gefunden.

Für die meisten der von uns untersuchten spezifischen unerwünschten Ereignisse – darunter das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom, das chronische Müdigkeitssyndrom/die myalgische Enzephalomyelitis, neurologische Störungen, das komplexe regionale Schmerzsyndrom, das Guillain-Barré-Syndrom und Unfruchtbarkeit – gab es moderate Evidenz, dass die HPV-Impfung das Risiko, diese Erkrankungen zu entwickeln, nicht erhöht. Die HPV-Impfung hat auch nicht zu einer erhöhten sexuellen Aktivität geführt.

Die HPV-Impfung scheint die Behandlungsraten im Zusammenhang mit HPV-Erkrankungen zu senken, die Teilnahme an Gebärmutterhals-Screening-Programmen zu erhöhen und HPV-Infektionen zu reduzieren.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Wir sind mäßig zuversichtlich, was unsere Ergebnisse in Bezug auf Gebärmutterhalskrebs, hochgradige Gebärmutterhalskrankheiten, anogenitale Warzen und spezifische Schäden betrifft. Größere und bessere Studien könnten jedoch verlässlichere und genauere Ergebnisse über das Ausmaß des Schutzes liefern.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von September 2024.

Henschke N, Bergman H, Buckley BS, Crosbie EJ, Dwan K, Golder SP, Kyrgiou M, Loke YK, McIntosh HM, Probyn K, Villanueva G, Morrison J

Welchen Nutzen und welche Risiken haben die verschiedenen Impfstoffe gegen humane Papillomaviren (HPV) zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs und anderen HPV-bedingten Erkrankungen?

3 weeks 1 day ago
Kernaussagen

- Bei Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 25 Jahren, die mit Cervarix, Gardasil oder Gardasil-9 gegen humane Papillomaviren (HPV) geimpft wurden, war nach vier bis sechs Jahren ein leichter Rückgang hochgradiger Gebärmutterhalskrebsvorstufen (abnorm aussehende Zellen, die sich unbehandelt zu Krebs entwickeln können) festzustellen, verglichen mit Frauen ohne HPV-Impfung. Bei den mit Gardasil oder Gardasil-9 Geimpften verringern sich im Vergleich zu den nicht-Geimpften nach vier Jahren wahrscheinlich auch Krebsvorstufen an der Vulva und der Vagina . Die HPV-Impfung verringerte das Risiko von Genitalwarzen und wahrscheinlich auch die Notwendigkeit einer Behandlung von HPV-bedingten Erkrankungen. Keine der Studien lief lange genug, um Aussagen darüber zu ermöglichen, ob sich daraus Krebserkrankungen entwickelten.

- Nach der HPV-Impfung traten häufig Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle auf, aber es wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen festgestellt.

- An den meisten Studien nahmen junge Menschen ab 15 Jahren teil – eine Altersgruppe, die mit höherer Wahrscheinlichkeit bereits Kontakt mit dem Virus hatte und daher weniger stark von der Impfung profitiert. Die Studien waren nicht lang genug, um langfristige Endpunkte wie Krebsentwicklung zu messen.

Was sind humane Papillomviren (HPV)?

HPV sind weit verbreitet und verursachen Infektionen der Haut und Schleimhäute. HPV wird durch engen körperlichen Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen – vor allem beim vaginalen, analen oder oralen Sex. Es gibt viele HPV-Typen. Einige Typen können Krebs verursachen. Gebärmutterhalskrebs ist der häufigste durch HPV ausgelöste Krebs. Die Viren können jedoch auch Krebs an Vagina, Vulva, Penis, Anus sowie im Kopf-Hals-Bereich verursachen – und außerdem Genitalwarzen. Daher betreffen HPV-Infektionen sowohl Frauen als auch Männer. Gebärmutterhalskrebs tritt in der Regel erst mehr als 10 Jahre nach der Erstinfektion auf. Andere HPV-bedingte Krebsarten entwickeln sich noch langsamer.

Wie können HPV-Impfstoffe vorbeugen?

HPV-Impfstoffe zielen darauf ab, anhaltende HPV-Infektionen mit den HPV-Typen zu verhindern, die Krebs und Genitalwarzen verursachen können. HPV-Impfstoffe wirken bei Personen, die bereits mit dem Virus in Kontakt gekommen sind, deutlich weniger gut. Deshalb richten sich die meisten Impfprogramme an junge Menschen – idealerweise bevor sie sexuell aktiv werden und sich erstmals infizieren könnten.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten herausfinden, ob HPV-Impfstoffe:

- Krebs und Krebsvorstufen (abnorm aussehende Zellen, die sich unbehandelt zu Krebs entwickeln können) verhindern;

- die Notwendigkeit der Behandlung von HPV-bedingten Erkrankungen verringern;

- Genitalwarzen verhindern; und

- unerwünschte Wirkungen verursachen.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien, in denen folgende Behandlungen miteinander verglichen wurden:

- einen HPV-Impfstoff mit einem Placebo (einem Scheinimpfstoff), einem Nicht-HPV-Impfstoff oder keinem Impfstoff; oder

- verschiedene HPV-Impfstoffe oder unterschiedliche Impfschemata (Anzahl der Impfstoffdosen).

Wir verglichen und fassten die Ergebnisse zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz auf der Grundlage von Faktoren wie Studienmethoden und Studiengröße. Wir wurden von einer unabhängigen Beratergruppe unterstützt, der auch Patientenvertreter*innen und Vertreter*innen der Öffentlichkeit angehörten.

Was fanden wir heraus?

Wir haben 60 Studien mit 157.414 Personen gefunden. An der größten Studie nahmen 34.412 Personen teil, an der kleinsten 11 Personen. Sie wurden zwischen 4 Tagen und 11 Jahren beobachtet. Die Studien fanden weltweit statt. Die meisten dauerten 12 Monate. Pharmazeutische Unternehmen finanzierten 44 der Studien.

Hauptergebnisse

- Die Studien liefen nicht lange genug, um direkte Aussagen zur Krebsprävention zu ermöglichen; sie konnten daher nur kurzfristige Endpunkte bewerten.

- Bei 15- bis 25-jährigen Mädchen und Frauen senken Cervarix und Gardasil vier bis sechs Jahre nach der Impfung das Risiko für hochgradige Gebärmutterhalskrebsvorstufen, die durch die im jeweiligen Impfstoff abgedeckten HPV-Typen ausgelöst werden. Bei Frauen über 25 Jahren gab es für Gebärmutterhalskrebsvorstufen nur geringe oder keine Unterschiede.

- Bei 15- bis 25-jährigen Jungen und Männern gibt es kurzfristig möglicherweise keinen oder nur einen geringen Unterschied bei hochgradigen analen oder penilen Krebsvorstufen. Die Impfstoffe Gardasil und Gardasil-9 reduzierten bei 15- bis 25-jährigen Mädchen und Frauen wahrscheinlich hochgradige vaginale oder vulvale Präkanzerosen.

- Die HPV-Impfung verringerte das Risiko von Genitalwarzen und wahrscheinlich die Zahl der Personen, die im überblickten Zeitraum bis sieben Jahre nach der Impfung wegen möglicher HPV-bedingter Krebserkrankungen im Frühstadium behandelt werden mussten.

- Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle traten nach der Impfung häufig auf, aber es gab keine schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen. Wir wissen nicht, ob sich die verschiedenen Impfstoffe in ihrer Verträglichkeit unterscheiden.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Wir hatten bei einigen Studien Vorbehalte hinsichtlich ihrer Durchführung, was die Aussagekraft mancher Ergebnisse beeinflusst haben könnte. Wir sind sicher, was die Evidenz für schwerwiegende unerwünschte Wirkungen und Genitalwarzen betrifft. Für das Auftreten von Krebsvorstufen (und die Notwendigkeit, diese entfernen zu lassen) bewerten wir die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz insgesamt als moderat. Die Ergebnisse für Penis- und Analkrebsvorstufen beruhen auf sehr wenigen Fällen und die Studien waren zu kurz, um diesen Endpunkt aussagekräftig messen zu können. Zudem wurden die Ergebnisse bei Männern erhoben, die zum Zeitpunkt der Impfung bereits älter waren als empfohlen. Deshalb ist die Vertrauenswürdigkeit dieser Ergebnisse niedrig.

Viele Studien wurden von den Herstellern der Impfstoffe finanziert. Wir fanden allerdings keine Unterschiede im Vergleich zu unabhängig finanzierten Studien.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand vom 18. September 2024.

Bergman H, Henschke N, Arevalo-Rodriguez I, Buckley BS, Crosbie EJ, Davies JC, Dwan K, Golder SP, Loke YK, Probyn K, Petkovic J, Villanueva G, Morrison J

Verbessert das Entfernen einer Trennwand in der Gebärmutter (Septumresektion) die Chance auf eine Lebendgeburt bei Frauen, die ein Uterusseptum haben?

3 weeks 2 days ago
Kernaussagen
  • Eine randomisierte Studie ergab, dass es zwischen der Entfernung einer Trennwand in der Gebärmutter (Septumresektion) und einer abwartenden Behandlung (Beobachten und Abwarten) keinen oder nur einen geringen Unterschied hinsichtlich Lebendgeburten und anhaltender Schwangerschaften gibt.

  • Wir haben nur sehr wenig Vertrauen in die Ergebnisse der nicht-randomisierten Studien.

  • Um unser Vertrauen in die Ergebnisse zu erhöhen, sind weitere hochwertige Studien erforderlich.

Was ist eine Trennwand in der Gebärmutter (Uterusseptum)?

Ein Uterusseptum ist eine angeborene Anomalie der Gebärmutter: Statt eines einzigen zusammenhängenden Innenraums ist die Gebärmutter durch eine dünne Trennwand in zwei Bereiche unterteilt. Frauen mit einem Uterusseptum haben ein erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit sowie wiederholte Fehl- und Frühgeburten. Es wird angenommen, dass sich diese Endpunkte durch die operative Entfernung des Septums verbessern lassen. Ob dieser Eingriff tatsächlich wirksam ist, ist jedoch bislang unklar.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten herausfinden, ob die hysteroskopische Septumresektion – also die operative Entfernung der Ternnwand über einen Zugang durch die Vagina – die Chancen auf eine Lebendgeburt bei Frauen mit Uterusseptum verbessert und ob die Vorteile dieses Verfahrens die möglichen Komplikationen überwiegen.

Wie gingen wir vor?

Wir haben die Ergebnisse randomisierter kontrollierter Studien (RCTs) ausgewertet – also Studien, in denen die Teilnehmerinnen per Zufall einer von mehreren Behandlungsgruppen zugeteilt werden. Solche Studien gelten als methodisch hochwertig und besonders aussagekräftig. Wir haben auch nicht-randomisierte Studien berücksichtigt, etwa Untersuchungen, die bestehende medizinische Aufzeichnungen auswerten. Solche Studien werden als wenig aussagekräftig eingestuft.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) und zwölf nicht-randomisierte Studien, von denen zehn medizinische Aufzeichnungen analysierten. In allen Studien wurde die Septumresektion mit einem beobachtenden Abwarten (watch-and-wait) verglichen. In der RCT erhielten 39 Frauen eine Septumresektion und 40 Frauen eine watch-and-wait-Strategie. In den 12 nicht-randomisierten Studien erhielten 1134 Frauen eine Septumresektion und 692 Frauen eine watch-and-wait-Strategie.

Hauptergebnisse
  • Die Ergebnisse der RCT deuten darauf hin, dass sich die Lebendgeburtenrate bei einer Septumresektion im Vergleich zu einer watch-and-wait-Strategie kaum unterscheidet. Aufgrund der Ergebnisse nicht-randomisierter Studien sind wir uns nicht sicher, ob eine Septumresektion die Zahl der Lebendgeburten erhöhen könnte.

  • Die RCT berichtete über zwei Komplikationen: eine Gebärmutterperforation (ein Loch oder Riss in der Gebärmutterwand) sowie ein Restseptum, also einen verbliebenen Teil der Trennwand, der bei der Operation nicht vollständig entfernt wurde. Von den nicht-randomisierten Studien, die über Komplikationen im Zusammenhang mit der Operation berichteten, meldeten drei keine Probleme. In drei weiteren Studien traten vor allem Uterusperforationen, Blutungen oder verbliebene Septumreste auf, die eine erneute Operation notwendig machten. In den übrigen Studien wurde nicht über Komplikationen berichtet.

  • Die Ergebnisse der RCT deuten darauf hin, dass es zwischen einer Septumresektion und der watch-and-wait-Strategie keinen Unterschied hinsichtlich der Rate anhaltender Schwangerschaften gibt. Aufgrund der Ergebnisse nicht-randomisierter Studien sind wir uns nicht sicher, ob eine Septumresektion die Rate anhaltender Schwangerschaften beeinflusst.

  • Die Ergebnisse der RCT sprechen dafür, dass sich die Rate klinischer Schwangerschaften – also Schwangerschaften, bei denen ein Fötus per Ultraschall sichtbar oder hörbar ist – durch eine Septumresektion im Vergleich zu einer watch-and-wait-Strategie kaum oder gar nicht verbessert. Aufgrund der Ergebnisse nicht-randomisierter Studien sind wir uns nicht sicher, ob eine Septumresektion die Wahrscheinlichkeit einer klinischen Schwangerschaft erhöhen könnte.

  • In der RCT zeigte sich: Eine Septumresektion kann die Zahl der Fehlgeburten im Vergleich zu einer watch-and-wait-Strategie erhöhen. Allerdings war die Studie sehr klein, sodass wir nur wenig Vertrauen in die Evidenz haben. Aufgrund der Ergebnisse nicht-randomisierter Studien sind wir uns nicht sicher, ob eine Septumresektion die Zahl der Fehlgeburten im Vergleich zu einer watch-and-wait-Strategie verringert.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Wir haben wenig Vertrauen in die Ergebnisse der RCT, da die Studie sehr klein war. Insgesamt gibt es nicht genügend Studien, um sichere Ergebnisse zu erzielen. Wir haben nur sehr wenig Vertrauen in die Ergebnisse der nicht-randomisierten Studien, da diese an unterschiedlichen Personengruppen durchgeführt wurden und die Studienteilnehmerinnen nicht zufällig einer Behandlung zugeordnet wurden.

Wie aktuell ist die Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand von September 2025.

Joosse MI, Kostova EB, Rikken JFW, Mol BWJ, Goddijn M, van Wely M

Welche Vorteile und Risiken sind mit einer operativen Entfernung des Brusttumors zusätzlich zur üblichen medizinischen Behandlung bei Frauen mit Brustkrebs, der sich auf andere Organe ausgebreitet hat, verbunden?

3 weeks 2 days ago
Kernaussagen

- Die operative Entfernung des Brusttumors scheint dabei zu helfen, den Brustkrebs zu kontrollieren. Sie erhöht wahrscheinlich die Lebenserwartung einiger Frauen.

- Bei Brustoperationen können jedoch Komplikationen auftreten. Dazu zählen – wenn auch sehr selten – ein tödlicher Ausgang während des Eingriffs, Blutungen mit der Notwendigkeit einer Transfusion, Infektionen, Arm-Schwellungen (Lymphödeme), Veränderungen des Körperbildes sowie mögliche Einschränkungen der Lebensqualität.

Was ist metastasierender Brustkrebs, und wie häufig ist er?

Metastasierender Brustkrebs bedeutet, dass sich der Krebs von der Brust auf andere Organe ausgebreitet hat. Bei etwa fünf bis zehn von 100 Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wird, hat sich der Krebs bereits auf andere Organe ausgebreitet. Auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, ist die Lebenserwartung von Betroffenen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Brustoperationen gehören bei metastasiertem Brustkrebs normalerweise nicht zur Standardbehandlung. Wir wollten jedoch untersuchen, ob ein solcher Eingriff das Überleben oder die Lebensqualität der Patientinnen verbessern kann.

Welche Arten von Operationen werden zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt?

Eine Brustoperation kann sein:

- eine konservative Operation, bei der nur ein Teil der Brust entfernt wird, oder

- eine radikale Operation, bei der die gesamte Brust entfernt wird (sogenannte Mastektomie).

Frauen, die sich einer Mastektomie unterzogen haben, können sich im Rahmen desselben Eingriffs für eine Brustrekonstruktion entscheiden.

Wie gingen wir vor?

Wir haben nach Studien gesucht, in denen eine Brustoperation in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung (z. B. Chemotherapie und Hormontherapie) mit einer alleinigen medikamentösen Behandlung bei Frauen mit metastasierendem Brustkrebs verglichen wurde.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden fünf Studien mit 1368 Frauen mit metastasiertem Brustkrebs aus der Türkei, Indien, Österreich, Japan und den USA. Diese Frauen wurden über einen Zeitraum von drei bis 10 Jahren beobachtet.

Hauptergebnisse

Gesamtüberleben (Zeitspanne vom Eintritt in die Studie bis zum Tod aus beliebiger Ursache): Die Brustoperation hat wahrscheinlich keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben. Je nach Art des Brustkrebses könnte es jedoch einen gewissen Nutzen geben. Diese Ergebnisse sind explorativ und noch nicht bestätigt.

Lebensqualität: Brustoperationen verbessern die Lebensqualität möglicherweise entweder nicht (nach sechs und 24 Monaten gemessen) oder nur geringfügig (nach 18 Monaten gemessen). Es sind weitere Studien erforderlich, um dies mit Sicherheit sagen zu können.

Lokale Kontrolle der Krankheit: Brustoperationen helfen bei der Kontrolle des Krebses in der Brust und verringern die Wahrscheinlichkeit, dass er sich in diesem Bereich verschlimmert.

Ausbreitung auf andere Organe: Brustoperationen können die Ausbreitung des Krebses auf andere Körperteile wahrscheinlich nicht verhindern.

Keine der Studien hat das brustkrebsspezifische Überleben erhoben – untersucht wurde ausschließlich das Gesamtüberleben.

Todesfälle innerhalb von 30 Tagen nach der Operation (Toxizität): Brustoperationen erhöhen das Risiko, innerhalb von 30 Tagen nach der Operation zu sterben, möglicherweise nicht.

Was schränkt die Aussagekraft der Evidenz ein?

Wir sind zuversichtlich, dass Brustoperationen dabei helfen, die Ausbreitung von Krebs innerhalb der Brust zu kontrollieren. Über die Auswirkungen auf das Überleben, die Ausbreitung auf andere Organe, die Lebensqualität und die Toxizität sind wir uns weniger sicher. Diese Ergebnisse sind nur bedingt aussagekräftig, da es sich um kleine Studien mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen handelt. Zudem unterschieden sich die Kriterien, nach denen der Zeitpunkt der Operation festgelegt wurde, und auch die Zeitpunkte, zu denen die Ergebnisse erhoben wurden, variierten zwischen den Studien. Weitere Studien könnten unsere Ergebnisse verändern.

Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?

Dieser Review (Stand: April 2023) ist eine Aktualisierung einer früheren Version.

Tosello G, Riera R, Torloni MR, Neeman T, Cruz MRS, Freitas IF, Christofaro D, de Paulo TR, Oliveira CB, Mota BS
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26 minutes 52 seconds ago
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